Mainz. Am Ende war es das gewohnte Bild. Die Mainzer Spieler feierten auf dem Platz, die Fans auf den Rängen den nunmehr fünften Sieg in dieser Saison. Den gegnerischen Akteuren vom 1. FC Köln blieb nur die Rolle der ratlosen Statisten. Und Thomas Tuchel zog lächelnd von einem Mikrofon zum nächsten, um sich den Fragen nach seinem Erfolgsrezept zu stellen. Das lässt sich auf einen Satz herunterbrechen: In Mainz bleibt alles anders.

Denn wie bereits gegen Bremen baute der 37 Jahre alte Trainer seine Mannschaft um, brachte fünf neue Spieler und vertraute seinem Rotationsprinzip. "Er kann aus 22 Spielern auswählen, ohne dass ein Qualitätsverlust zu verspüren ist", erklärte FSV-Manager Christian Heidel die Taktik. Eine wirkungsvolle Taktik. Die durchgemischte Mannschaft kombinierte sicher, hielt ihr Tempo durchgängig auf hohem Niveau. Die Rheinländer hatten nicht viel dagegen zu setzen.

Doch dauerte es bis zur 72. Minute, ehe der eingewechselte U-21 Nationalkapitän Lewis Holtby mit einem Kopfballtreffer den Weg zur erneuten Fußball-Feier des überraschenden Spitzenreiters ebnete. In der Nachspielzeit machte Holtby dann nicht nur seinen Abend perfekt, als er einen Konter zum 2:0 vollendete. "Was in der ersten Halbzeit gespielt worden ist", schwärmte Tuchel später, "war das Beste, seit ich Trainer bin. Wir könnten auch in der Premier League mitspielen." Bei diesen Leistungen ist das nicht abwegig.

Bereits am Sonnabend wollen die Mainzer beweisen, dass ihr Höhenflug von Dauer ist. Gegen den FC Bayern möchte Tuchel die Tabellenspitze verteidigen. "Wir werden uns etwas überlegen, um den Gegner vor eine schwierige Aufgabe zu stellen", sagte der Coach. Man darf gespannt sein.