Aufgeben ist seine Sache nicht. Der Fußballprofi Thomas Hitzlsperger hat ein Jahr zum Vergessen hinter sich. Ausgemustert beim VfB Stuttgart, erfolglos bei Lazio Rom und nicht mal für die WM nominiert. Mit 28 Jahren schon im Vorruhestand?

Nicht mit mir, sagte der Oberbayer. "Er hat wieder Spaß am Fußball gefunden", begründet Bundestrainer Joachim Löw, warum er Hitzlsperger für das heutige Länderspiel gegen Dänemark nominierte und ihm sogar die Kapitänsbinde antrug - in Vertretung der Streithähne Ballack und Lahm.

Hitzlsperger ist ein Mannschaftsspieler. Er sagt, Löw habe "richtig entschieden", als er ihn nicht nach Südafrika mitnahm. Er spielt klaglos an der Seite von Christian Träsch, der ihm in Stuttgart den Job genommen hatte.

Der Fußballer, der auf einem Bauernhof in Forstinning als jüngstes von sieben Geschwistern aufwuchs, hat "gelernt sich durchzubeißen". Sein strammer Linksschuss verschaffte ihm in England den Ehrennamen "Hitz the hammer". Schon als 18-Jähriger war er zu Aston Villa gewechselt, jetzt kehrt er (bei West Ham United) in die Premier League zurück. Aber es muss nicht immer nur Fußball sein. Hitzlsperger engagiert sich gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit, unterstützt HIV-infizierte Kinder in Südafrikas Townships. "Dagegen sind unsere Sorgen Lappalien", sagt er. Menschen, die nicht aufgeben, liegen ihm. (cat)