Holland geht mit breiter Brust ins Viertelfinale gegen Brasilien

Port Elizabeth. Er trägt die Hoffnungen einer ganzen Nation und hat das Zeug zum WM-Star - doch Arjen Robben spielt vor dem Viertelfinal-Klassiker gegen den Rekordweltmeister den Rummel um seine Person herunter. "Alleine kann ich es nicht richten. Wir haben einige Spieler, die den Unterschied machen können", sagte der Linksfuß vom FC Bayern München vor dem mit Spannung erwarteten Duell der beiden Titelkandidaten heute (16 Uhr/ARD) in Port Elizabeth.

"Das Spiel gegen Brasilien wird für uns der Knackpunkt. Wenn wir dort bestehen, können wir es schaffen", hatte Robben bereits vor rund zwei Wochen gesagt, als er selbst noch keine Minute in Südafrika gegen den Ball getreten hatte. Die Verletzung am Oberschenkel, wegen der Robben die ersten beiden Gruppenspiele verpasste, scheint dem Flügelspieler allerdings keine Probleme mehr zu bereiten. "Der lange Sprint vor meinem Tor gegen die Slowakei, das war ein großer Moment. Wenn der Muskel noch Probleme gemacht hätte, dann in dieser Szene. Doch ich habe nichts gespürt. Das war ein herrliches Gefühl, und ich kann noch nachlegen", sagte der 26-Jährige.

Nach vier souveränen Siegen in vier WM-Spielen haben die Niederlande derweil nur noch ein Ziel vor Augen. "Wir sind hier, um Weltmeister zu werden. Darum wissen wir auch, dass man Teams vom Kaliber Brasiliens besiegen muss. Wir wollen nicht nur mitspielen. Wir wollen deutlich besser sein und die Brasilianer schlagen", erklärte Bondscoach Bert van Marwijk, der seine Mannschaft trotz interner Querelen in den vergangenen Tagen wieder zu einer Einheit formte.

Schützling Robben hat wie die ganze "Elftal" den WM-Titel fest im Blick: "Wir wollen Weltmeister werden", sagte Robben und folgte der Marschroute seines Coaches. Brasilien geht laut dem Flügelspieler dennoch als Favorit in die Viertelfinalbegegnung. "Gegen Brasilien sind wir das erste Mal Außenseiter. Das waren wir die vergangenen zwei Jahre eigentlich nie. Von den Brasilianern kannst du erwarten, dass sie auch selbst Fußball spielen - und das gibt mehr Räume für uns." Räume, die vor allem Robben nutzen will.

Niederlande: Stekelenburg - van der Wiel, Heitinga, Mathijsen, van Bronckhorst - van Bommel, de Jong - Robben, Sneijder, Kuyt - van Persie.

Brasilien: Julio Cesar - Maicon, Lucio, Juan, Michel Bastos - Dani Alves, Gilberto Silva, Felipe Melo - Kaka - Luis Fabiano, Robinho.

Schiedsrichter: Nishimura (Japan).