Neuer: Hätte in der ersten Halbzeit ebenso gut einen Ausflug zur Westerplatte, der Danziger Marienkirche oder ans weltbekannte Grüne Tor machen können. Vor dem eigenen Tor war erst in der zweiten Halbzeit geringfügig mehr los. Bei den Gegentoren machtlos.

Boateng: Die Bezeichnung "Rechtsverteidiger" wurde durch den früheren Hamburger in den ersten 45 Minuten ad absurdum geführt. Boateng war ein "Rechtsangreifer", der aber beim Treffer zum 1:1 einen Tick zu spät in die eigene Verteidigung zurückfand.

Hummels: Musste nicht viel machen. Aber das, was er machte, machte er gut.

Badstuber: Beschäftigungslos.

Lahm: Warum musste die Nation sechs Jahre warten, ehe dem schussstarken Linksverteidiger wieder so ein Traumtor gelingen wollte? Klasse!

Khedira: Initiator der meisten Angriffe. Dirigierte das deutsche Offensivorchester im Stile eines echten Maestros, der dann sogar noch einmal selbst kräftig auf die Pauke haute.

Schweinsteiger: Ist bei dieser Europameisterschaft weiter auf der Suche nach seiner Form vergangener Tage. Versuchte sich im Windschatten Khediras in das Spiel zu kämpfen, was ihm nur mäßig gelingen wollte.

Reus (bis 79.): Rechtfertigte seine überraschende Aufstellung bereits nach 114 Sekunden, als er die erste von unzähligen Chancen vorbereitete. Spätestens nach seinem Gewaltschuss zum 4:1 kann man sich das Spiel der Deutschen gar nicht mehr ohne ihn vorstellen.

Götze (ab 79.): Durfte endlich für 13 Minuten EM-Luft schnuppern.

Özil: Die von Löw angekündigte "Explosion" wollte dem Zauberfußballer noch nicht gelingen, aber für den einen oder anderen magischen Moment reichte es dennoch.

Schürrle (bis 67.): Sehr bemüht, fiel aber erst dann so richtig auf, als er unfreiwillig durch einen Fehlpass das Gegentor zum 1:1 vorbereitete.

Müller (ab 67.): Konnte nicht widerlegen, dass der Bundestrainer mit seiner Nichtnominierung falsch lag.

Klose (bis 79.): Sprang bei seinem Tor gefühlte sieben Meter hoch und unterstrich so, dass Deutschland zwei Stürmer der absoluten Weltklasse hat.

Gomez (ab 79.): Hatte das Pech, das Klose in den drei Vorrundenspielen hatte: Es kann nur einen geben.