Berichten zufolge telefonierte Dolls Berater mit der Klubführung der Berliner. Auch Krassimir Balakov im Gespräch. Skibbe gesteht Fehler ein.

Berlin. Wird Thomas Doll Feuerwehrmann bei der kriselnden Berliner Hertha? Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung telefonierte Dolls Berater Wolfgang Vöge am Montag mit den Hertha-Verantwortlichen. Bei dem Gespräch sei es um eine mögliche Anstellung Dolls als neuer Trainer in Berlin gegangen. Der ehemalige Chefcoach des Hamburger SV, der den HSV aus dem Abstiegskampf in die Champions League geführt hatte, ehe er in der folgenden Saison auf den letzten Tabellenplatz abstürzte, war am 22. Januar als Trainer des Klubs Al-Halil Riad in Saudi-Arabien zurückgetreten.

Schon länger ist Dolls Wunsch einer Rückkehr in die Bundesliga bekannt. Nun könnte es ihn in die Hauptstadt ziehen. Sein letztes Engagement im deutschen Oberhaus liegt bereits dreieinhalb Jahre zurück. Damals war er im mai 2008 notgedrungen als Trainer von Borussia Dortmund zurückgetreten.

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Wie der TV-Sender Sky Sport News HD am Dienstag berichtete, soll es bereits Gespräche mit dem bulgarischen Fußballlehrer Balakow geben, der zurzeit allerdings noch bei Hajduk Split unter Vertrag steht. Balakow ist in Deutschland vor allem durch seine Karriere als Profi beim VfB Stuttgart bekannt, für den er von 1995 bis 2003 spielte.

„Ich habe einen bestehenden Vertrag in Split und möchte mich dazu nicht weiter äußern“, sagte Balakow Sky Sport News HD. Sein Berater Fali Ramadani erklärte: „Ich habe am Montagabend mit Krassimir geredet, da wurde über Hertha nicht gesprochen. Es hat sich bei mir keiner gemeldet. Krassimir ist sehr glücklich in Split. Das Wetter ist schön, der Erfolg ist da und das Präsidium zufrieden.“

Weitere Kandidaten für die Nachfolge des am Sonntag bereits nach fünf Spielen entlassenen Michael Skibbe sind laut Berichten Berliner Medien Eyjolfur Sverisson und Bernd Schuster. Der ehemalige Schalke-Trainer Ralf Rangnick soll bereits abgesagt haben, der in der Vorwoche in Hoffenheim entlassene Holger Stanislawski plant anscheinend erst einmal eine längere Auszeit.

Hertha ist seit Sonntag auf der Suche nach einem neuen Chefcoach, nachdem Michael Skibbe wegen eines 0:5-Debakels beim VfB Stuttgart entlassen worden war. Die Suche nach einem neuen Trainer will Manager Michael Preetz allerdings gründlich vorbereiten. Am Samstag (15.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund soll Rene Tretschok als Interimscoach die Hertha betreuen.

Skibbe von Entlassung überrascht – Fehler eingestanden

Der nach 52 Tagen und fünf Niederlagen bei Hertha BSC entlassene Skibbe hat eigene Fehler eingestanden. Dennoch zeigte er sich von seiner Demission überrascht, wie er am Dienstag in Interviews mit „Bild“ und der „BZ“ erklärte. „Wenn man wie wir alle fünf Spiele verliert, hat man sicher nicht alles richtig gemacht. Ich nicht und auch die Spieler nicht“, sagte Skibbe, der sich aber ohne böse Worte aus der Hauptstadt verabschiedete. Skibbe fühle sich „wie im falschen Film“.

„Für die Stadt, den Verein und die Fans wäre es wichtig, wenn Hertha in der Bundesliga bleibt. Und ich bin auch zuversichtlich, dass das klappt“, meinte der 46-Jährige, der jetzt mit seiner Familie erst einmal in Urlaub fährt. „Und dann wird man sehen, was die Zukunft bringt“. Der scheidende Coach glaubt nicht, dass sich die Mannschaft beim 0:5 in Stuttgart gegen ihn gespielt hätte. Ich möchte niemandem in der Mannschaft Absicht unterstellen“, sagte Skibbe. (dpd/dapd/abendblatt.de)