DFL-Chef Christian Seifert präsentiert den Report 2012

Frankfurt am Main. Bis zum Mai will die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die medialen Verwertungsrechte an der Bundesliga für den Zeitraum von 2013 bis 2017 meistbietend vergeben haben. Die DFL hofft, weit mehr als die bisher gezahlten 412 Millionen Euro pro Jahr für die Inlandsvermarktung zu erzielen. Da passte der gestern von Christian Seifert in Frankfurt präsentierte Bundesliga-Report 2012 bestens als Kaufargument.

Der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung konnte vermelden, dass die 36 Profiklubs mit 2,23 Milliarden Euro den siebten Umsatzrekord in Folge erzielten. Auf die Bundesliga entfielen dabei 1,97 Milliarden Euro, was einem Plus von 9,7 Prozent entspricht. Größter Umsatztreiber war die Kategorie Transfers mit einem Plus von 83,8 Prozent (195 Millionen Euro). Nach 78 Millionen Euro Verlust 2009/10 erwirtschafteten die Erstligavereine 2010/11 wieder einen Gewinn von 52,5 Millionen Euro. Nur sechs der 18 Klubs wiesen einen Verlust aus, darunter auch der HSV. Die Verbindlichkeiten sanken um 50 (7,9 Prozent) auf 593 Millionen Euro. Seifert hob positiv hervor, dass 2010/11 70,8 Millionen Euro in Leistungszentren flossen (plus 7,1 Prozent).

Beeindruckend ist auch die Zuschauerentwicklung. Mit 42 101 Fans im Schnitt (ebenfalls siebter Rekord in Folge) ist die Bundesliga weltweit Spitzenreiter im Fußball. Mehr Zuspruch hat nur der Football der NFL in den USA (66 960). Mit im Schnitt 22,75 Euro pro Karte sei, so Seifert, die Bundesliga so günstig wie keine andere Topliga in Europa. "Wirtschaftliche Solidität muss eben nicht zulasten von sportlicher Leistungsfähigkeit und Attraktivität gehen", sagte Seifert, der darauf hinwies, dass nur 40 Prozent des Umsatzes in Gehälter (780 Millionen Euro für 952 Lizenzspieler) fließen. Für eine nachhaltige Attraktivität der Bundesliga spricht auch der Vormarsch in der Fünfjahreswertung der Uefa. Laut DFL-Hochrechnungen hat die Liga vier Startplätze in der Champions League (drei feste und einen Qualifikationsplatz) bis zur Saison 2014/15 sicher.

Problematisch bleibt die Zweite Liga, im europäischen Vergleich mit einem Umsatz von 356 Millionen Euro immerhin die siebtgrößte. Dort sank zwar das Minus von 25,4 Millionen auf 18,9 Millionen Euro, aber noch immer wiesen zehn der 18 Klubs Verluste aus. Den Unterbau bezeichnete Seifert folgerichtig weiter als "Baustelle".