Ein Kommentar von Alexander Laux

Umsatzschwäche? Kundenunzufriedenheit? Zukunftsangst? Fremdwörter für die Bundesliga, die jede Saison scheinbar mühelos eine Rekordmarke nach der anderen knackt. Die Attraktivität des deutschen Fußballs befindet sich auf einem Allzeithoch. Dass vergangene Saison im Schnitt 42 101 Zuschauer zu den 306 Spielen strömten, so viele wie nie, ist dabei als enormer Treuebeweis zu werten, schließlich steigen die Lebenshaltungskosten stetig und führen gerade in unteren und mittleren Schichten zu immer größeren Sparzwängen.

Dass der Fußball so fest in allen Altersschichten der Gesellschaft verwurzelt ist, liegt vor allem daran, dass die Deutsche Fußball-Liga und der Deutsche Fußball-Bund verstanden haben, dass das größte Kapital der Klubs die Anhänger sind. Moderne Spielstätten machen den Fußball auch für Familien attraktiv, im europäischen Vergleich sind die Ticketpreise noch moderat. Trotz der unaufhaltsamen Kommerzialisierung identifizieren sich die Menschen stark mit ihren Vereinen, die Spieler werden dabei immer austauschbarer. Volle Stadien sorgen wiederum für eine prickelnde Stimmung, die sich medial bestens verbreiten kann.

Doch ein Selbstläufer bleibt diese Erfolgsgeschichte nicht, besonders was die Kosten für die "Kunden" betrifft. Billige Stehplätze gibt es meistens nur noch im Abo. Hier ist die zumutbare Grenze des Wachstums längst erreicht, wenn nicht sogar überschritten. Fußballschauen muss für alle bezahlbar bleiben, sonst wird auf Dauer der positive Kreislauf gestoppt.