Mailand. Ausgebremst nach Bus-Tortour: Inter Mailand hat den FC Barcelona um Fußballmagier Lionel Messi entzaubert und den katalanischen Träumen von der Titelverteidigung einen Dämpfer verpasst. Der italienische Meister des portugiesischen Startrainers José Mourinho setzte sich im Halbfinalhinspiel der Champions League verdient mit 3:1 (1:1) durch und holte dabei einen 0:1-Rückstand auf. Nach dem Pedro Rodriguez die Katalanen in Führung gebracht hatte (19.), wendeten Wesley Sneijder (30.), Maicon (48.) und Diego Milito (61.) im Giuseppe-Meazza-Stadion das Spiel.

Barcelona, das nach den rund 1000 Kilometern per Bus nach Mailand die sonst bewunderte Lockerheit vermissen ließ, muss im Rückspiel am kommenden Mittwoch zudem auf Abwehrchef und Kapitän Carles Puyol wegen einer Gelbsperre verzichten. Mailand hat jetzt ausgezeichnete Chancen, ins Finale am 22. Mai in Madrid einzuziehen.

Von Catenaccio keine Spur: Inter griff die Katalanen von Beginn an früh an, und das schmeckte dem Tabellenführer der Primera Division gar nicht. Barcelona fand nicht in die Partie, Weltfußballer Messi konnte sich nach seiner Viertelfinal-Gala nicht in Szene setzen, die Ideen des verletzten Andres Iniesta fehlten. Fahrlässig ließ der italienische Meister allerdings seinen ehemaligen Akteur Maxwell vor dem Führungstreffer von Barca davonziehen. Der Brasilianer tankte sich auf links durch, legte den Ball zurück auf Rodriguez, der sich die Chance zum 0:1 nicht nehmen ließ.

Inter musste sich kurz durchschütteln, erholte sich aber. Nachdem Diego Milito schon vor der Gäste-Führung eine Gelegenheit ausgelassen hatte (17.), ging auch der zweite Versuch (27.) des argentinischen Angreifers vorbei. Als Vorbereiter machte sich er sich besser: Seinen Pass konnte Sneijder problemlos zum Ausgleich einschieben. Und nach der Pause legte Milito Maicon zum 2:1 auf. Nachdem Barcelona in der Gruppenphase ein 0:0 in Mailand und ein 2:0 zu Hause gegen Inter erreicht hatte und zuletzt gegen den FC Arsenal vor allem dank Messi brilliert hatte, taten sich die Kurzpass-Cracks diesmal schwer. Besser machte es auf der Gegenseite der Mann des Spiels: Diego Milito. Nach seinen beiden Vorlagen vollendete der "Gaucho" ein Sneijder-Zuspiel zum 3:1-Endstand - allerdings aus abseitsverdächtiger Position.