Amerell war einst selbst Bundesliga-Schiedsrichter, zwischen 1986 und 1994 pfiff er 66 Erstligaspiele. Im Hauptberuf leitet der Vater zweier Kinder ein Hotel in Augsburg, seit Mitte der 90er-Jahre arbeitete er zudem an zentraler Stelle im Schiedsrichterausschuss und war unter anderem für die Schiedsrichteransetzungen und die Talentförderung zuständig. Eine Schiedsrichterkarriere im DFB konnte mit Amerells Fürsprache durchaus steiler bergauf gehen als ohne.

Ausgerechnet die Kempters sind hierfür ein Beispiel. Michael Kempter und sein jüngerer Bruder Robert, trotz seiner 21 Jahre bereits in der Zweiten Liga im Einsatz, wurden von Amerell über Jahre gefördert. Er betreute sie bereits, als sie noch bei den A-Junioren pfiffen. Im Dezember sagte Amerell der "Welt" über den älteren der beiden Brüder: "Es ist nicht normal, wie weit er in seinem Alter schon ist. Ein absolutes Ausnahmetalent, was Auftreten, Spielführung und Persönlichkeit betrifft. Und wahnsinnig ehrgeizig. Er will Spiele, Spiele, Spiele."