Hamburg. Finanzielle Probleme bei Arminia Bielefeld und dem 1. FC Kaiserslautern könnten dem FC St. Pauli im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga in die Karten spielen. Insbesondere die Ostwestfalen plagen immense Geldsorgen. Ein Loch von 2,5 Millionen Euro im operativen Geschäft der laufenden Zweitliga-Saison veranlasste die Geschäftsführung zur Flucht nach vorn. Aus Sorge um die Zukunft des Traditionsklubs legte Finanz-Geschäftsführer Heinz Anders die bedenkliche finanzielle Lage offen. Demnach summieren sich allein die offenen Rechnungen für diverse Zulieferfirmen auf rund 1,2 Millionen Euro.

"Wir können nicht alle Zahlungsfristen einhalten. Ich muss denen leider sagen, dass sie ihr Geld später bekommen", gestand Anders. Am späten Freitagnachmittag reagierte die Deutsche Fußball-Liga (DFL). "Wir haben die Klubspitze von Arminia Bielefeld kurzfristig zu einem Gespräch eingeladen", ließ der DFL-Geschäftsführer Christian Seifert in Frankfurt am Main mitteilen.

Die Liquiditätsprobleme sind hausgemacht. Offenbar hat sich der Zweitligist bei der Modernisierung des Stadions und der Zusammenstellung des Kaders verhoben. Zudem verlief die Entwicklung bei den Zuschauern - nur 11 000 kamen beim 2:1 gestern Abend gegen Fürth - und Sponsoren nicht wunschgemäß. "Es gab eine sehr ambitionierte Saisonplanung mit Einnahmen, die so nicht zu realisieren waren", klagte Anders, der im vorigen Sommer die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Roland Kentsch angetreten hatte.

Auch der 1. FC Kaiserslautern hat auf dem Weg zur wirtschaftlichen Sanierung einen Rückschlag erlitten. Vorstandschef Stefan Kuntz sagte dem "Mannheimer Morgen", dass der Klub nach einer Betriebsprüfung für die Jahre 2000 bis 2003 über 2,3 Millionen Euro an das Finanzamt zahlen muss. "Die Vergangenheit hat uns noch mal eingeholt. Das wirft uns natürlich massiv zurück", sagte Kuntz im dem Interview. Er hoffe, "dass dies das letzte Schreckgespenst der Vergangenheit ist."