Es sind Zahlen, die jede Vorstellungskraft über Betrug im Sport sprengen. 200 Fußballspiele in neun Ländern sollen allein in diesem Jahr manipuliert worden sein; rund 200 Personen stehen im Verdacht, sich zehn Millionen Wetteinnahmen erschlichen zu haben. Und auch deutsche Klubs geraten ins Fadenkreuz der Fahnder.

Dabei schien der Weg nach der Hoyzer-Affäre 2005, als ein Schiedsrichter Spiele verschoben hatte, Erfolg versprechend. Ein Frühwarnsystem soll bei verdächtigen Wetteinsätzen Alarm schlagen. Dieses Radar aber versagt, wenn auf dem asiatischen Markt dubiose Buchmacher Wetten zu präzisen Tordifferenzen oder die Minute des ersten Eckballs anbieten. Der Weltverband Fifa muss jetzt Lobbyarbeit leisten, damit Wetten dieser Art überall geächtet werden - sie sind der Nährboden für Manipulationen. Und: Die Strafen müssen drakonisch sein, um abzuschrecken. Schließlich ist das Herz einer Branche in Gefahr - die Glaubwürdigkeit.