Funktionäre des deutschen Fußballs äußerten sich teils erschüttert, teils gefasst über den neuen Wettskandal:

Lothar Gans (Sportdirektor des betroffenen VfL Osnabrück): "Ich halte die Situation für so traurig, dass man sie gar nicht in Worte fassen kann. Zu den Verdächtigungen rund um den VfL will ich mich nicht äußern. Wir werden das intern besprechen."

Theo Zwanziger (Präsident des Deutschen Fußballbundes): "Da es sich um strafrechtlich relevante Taten handeln könnte, ist die Staatsanwaltschaft Bochum Herr des Verfahrens. Wir sind ihr sehr dankbar für ihre engagierte Arbeit, und sie genießt unser volles Vertrauen. Die Gerichte sind für uns eine Hilfe im Kampf um einen sauberen Wettbewerb. Es ist gut, wenn sie konsequent durchgreifen. Sollten dabei Trainer, Schiedsrichter oder Spieler überführt werden, wird der deutsche Fußball mit derselben Konsequenz alle Mittel der Sportgerichtsbarkeit ausschöpfen."

Reinhard Rauball (Ligaverbandspräsident): "Auch wenn der deutsche Profi-Fußball nur partiell betroffen ist, werden Ligaverband und DFL die Aufklärungsarbeit vollumfänglich unterstützen. Wir sind dem Fan schuldig, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um einen sauberen Wettbewerb zu gewährleisten. Zunächst gilt jedoch auch hier die Unschuldsvermutung. Aber klar ist: Wir können nicht dulden, dass auch nur ein einziges Spiel manipuliert ist. Seit 2005 betreiben Liga und DFB in enger Abstimmung das System zur bestmöglichen Überwachung des Wettmarktes, um Unregelmäßigkeiten früh zu erkennen. Bis heute haben wir dennoch keine Warnmeldung erhalten. Wir werden daher in dieser Hinsicht unsere Anstrengungen forcieren, obwohl es keine 100-prozentige Sicherheit geben kann."

Wolfgang Holzhäuser (Sprecher der Geschäftsführung von Bayer Leverkusen): "Grundsätzlich kann man sich gegen solche Praktiken nur schwer zur Wehr setzen. Ich bin aber überzeugt, dass wir als Verein nicht betroffen sind. Nach dem Hoyzer-Skandal haben wir in unsere Arbeitsverträge Klauseln eingebaut, nach denen die Spieler verpflichtet sind, etwaige betrügerische Angebote zu melden. Darüber hinaus haben wir bei einem Kölner Strafrechtler eine Hotline eingerichtet, bei der sich Spieler anonym melden könnten."

Bernd Hölzenbein (Weltmeister von 1974): "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Deutschland einen Spieler der Bundesliga oder Zweiten Liga gibt, der ein Spiel manipuliert und damit seine Karriere aufs Spiel setzt."