Der Superstar hat den FC Barcelona mit einem Hattrick zum 4:1 gegen den FC Malaga geführt. Damit setzte sich der Weltfußballer zugleich allein an die Spitze der Torjägerliste.

Barcelona. „Floh“ übertrifft „Bomber“: Lionel Messi hat mit seinen drei Treffern am Mittwochabend den historischen Torrekord von Gerd Müller überboten. Der argentinische Angreifer vom FC Barcelona steht nun bei 68 Pflichtspieltoren in dieser Saison. Deutschlands bester Torjäger schaffte in der Saison 1972/73 wettbewerbsübergreifend 67 Treffer.

Messi hat in der Saison 2011/12 bislang 68 Tore in 57 Spielen erzielt, davon 46 in der Primera Division. Sein Rivale um die Pichichi-Trophäe, Cristiano Ronaldo, steht bei 44 Toren. Messi traf außerdem 14-mal in der Champions League (ebenfalls neuer Rekord), dreimal im spanischen Supercup, zweimal im spanischen Pokal (Copa del Rey), zweimal bei der Fifa-Klub-WM und einmal im Uefa-Supercup.

Am Mittwoch erzielte Messi beim Nachholspiel des 20. Spieltags im Camp Nou gegen Malaga die Treffer zum 2:1, 3:1 und zum 4:1-Endstand. Der 24 Jahre alte Messi hat drei weitere Gelegenheiten, sein Torkonto auszubauen. Zweimal tritt Barcelona noch in der Liga an, am 25. Mai findet dann das Pokalfinale gegen Bilbao statt.

Campeónes! Historischer Titel für Özil, Khedira und Mourinho

Real Madrid hat die Vorherrschaft des FC Barcelona nach drei Jahren gebrochen und sich zum 32. Mal den Titel der Primera Division erkämpft. Mit einem ungefährdeten 3:0 (2:0) bei Athletic Bilbao machte die Millionen-Truppe von Trainer José Mourinho am späten Mittwochabend den Titelgewinn vorzeitig perfekt. Für den Torschützen Mesut Özil und Sami Khedira, die beide in der Startelf standen, war es der erste Titel mit den "Königlichen“.

Mit nunmehr 94 Punkten und der Rekord-Torquote von 115:30 ist Real an den letzten beiden Spieltagen vom Verfolger FC Barcelona nicht mehr einzuholen. Die Katalanen haben nach dem 4:1-Sieg gegen den FC Malaga 87 Zähler auf dem Konto - sieben weniger als der Erzrivale aus der Hauptstadt.

Kurz vor Mitternacht war es geschafft, vier dunkle Jahre waren vorbei. Im Stadion von Athletic Bilbao lagen sich die Spieler um Özil und Khedira in den Armen, auf der Puerta del Sol im Herzen der spanischen Hauptstadt knallten die Korken, weltweit feierten Millionen Fans von Real Madrid den ersten Triumph in der spanischen Meisterschaft seit 2008.

Vorentscheidung schon nach 20 Minuten

Eine Woche nach dem Aus des neuen spanischen Meisters im Halbfinale der Champions League gegen Bayern München konnte Real Madrid doch noch feiern. Nach 20 Minuten war bereits eine Vorentscheidung zugunsten der Gäste gefallen. Die Treffer für das Starensemble erzielten Gonzalo Higuain (16. Minute), Özil (20.) und Cristiano Ronaldo (50.), der seinen 44. Saisontreffer erzielte. Mit einem Hattrick gegen Malaga hatte sich Weltfußballer Lionel Messi (nunmehr 46 Tore) zwei Stunden zuvor allerdings zum alleinigen Top-Torjäger der Primera Division aufgeschwungen.

"Barca“ hatte die vergangenen drei Spielzeiten (2009 bis 2011) jeweils den Titel bejubeln dürfen. Dafür wird Real in diesem Jahr als Meister der Rekorde in die Annalen eingehen: Die Liga-Bestmarke von 107 Toren haben sie mit ihren bislang 115 erzielten Treffen längst gebrochen; zudem ist Real-Coach Mourinho nunmehr der erste Trainer, der in vier Ländern die Meisterschaft erobert hat.

2010 hatte der Portugiese in Madrid angeheuert. Die Aufgabenstellung war klar: Wieder Meister werden und die Champions League gewinnen. Teil eins hat er nun geschafft und damit seinen Ruf als einer der herausragendsten Trainer überhaupt zementiert. Nach den Titelgewinnen mit Porto, Chelsea und Inter Mailand feierte der 49-Jährige nun seine vierte Meisterschaft in einer der großen europäischen Ligen. "Mourinho ist ein toller Lehrer und ein sehr starker Charakter“, lobte Torschütze Özil seinen Chef: "Er kümmert sich um das Wohlergehen jedes einzelnen Spielers.“

Große deutsche Tradition fortgesetzt

Der deutsche Spielmacher hat ebenfalls gehörigen Anteil am Triumph der Madrilenen. Wenn auch nicht mehr so torgefährlich wie in der Vorsaison, war der Mittefeldspieler in seinem zweiten Jahr im Real-Trikot erneut unverzichtbarer Taktgeber. Am Mittwochabend bereitete Özil neben seinem eigenen Tor auch den Führungstreffer vor. In Khedira etablierte sich der zweite DFB-Hoffnungsträger für die anstehende Euro in Polen und der Ukraine ebenfalls als wertvolle Stütze. Mit seinem Tor bei Reals 2:1 im "Clasico“ vor knapp zwei Wochen beim FC Barcelona ebnete der Ex-Stuttgarter den Weg zum Titel zudem maßgeblich.

Die beiden deutschen Nationalspieler setzten damit zugleich eine große deutsche Tradition fort. Schon Günter Netzer, Paul Breitner, Uli Stielike, Bernd Schuster und Bodo Illgner feierten mit Real den Gewinn der spanischen Meisterschaft und werden zum Teil heute noch von den Fans der Madrilenen verehrt. Özil selbst ist auf einem ähnlichen Weg, bleibt aber gewohnt bescheiden: "Ich fühle mich hier sehr wohl. Es macht einfach Spaß, mit den Jungs zu kicken“, sagt der 23-Jährige: "Real ist der beste Klub der Welt.“

Trotzdem oder gerade deshalb sitzt die Enttäuschung über das Verpassen des Königsklassen-Finales bei Real immer noch tief, und im spanischen Pokalendspiel ist Real ebenfalls nur Zuschauer. Dort kämpfen "Barça“ und Athletic Bilbao am 25. Mai um den Titel.

Mit Material von sid, dpa und dapd