Sciacca. Das Verletzungspech der deutschen Nationalmannschaft in diesem Jahr ist dramatisch: Vor Michael Ballack mussten bereits René Adler (Rippenbruch), die avisierte Nummer eins im Tor, und Simon Rolfes (Knie), der wie Ballack im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden kann, ihren WM-Verzicht erklären.

In der DFB-Geschichte gab es jedoch schon häufig prominente Ausfälle, was nicht immer negative Folgen hatte. Vor der WM 2002 musste Rudi Völler auf die Dienste der gesetzten Sebastian Deisler, Christian Wörns und Jens Nowotny, aber auch auf Mehmet Scholl verzichten - der DFB schaffte es trotzdem, auch dank der guten Leistungen von Abwehr-Ersatzmann Thomas Linke, bis ins Finale von Yokohama. 2006 bei der Heim-WM hieß der Hoffnungsträger wieder Sebastian Deisler. Ohne den Techniker kam Deutschland immerhin ins Halbfinale.

Ebenfalls bis ins Endspiel stieß die DFB-Elf 2008 vor, obwohl mit Bernd Schneider einer der Top-Leute fehlte. Und bei der EM 1996, beim Gewinn des bislang letzten internationalen Titels, verletzte sich Jürgen Kohler, eine feste Stütze, im ersten Spiel gegen den späteren Finalgegner Tschechien.