Während Fulham den größten Erfolg feiert, will Atlético an vergangene Siege anknüpfen

Roy Hodgson Am Vortag des Finales ist der Coach des FC Fulham zu Englands Trainer des Jahres gewählt worden. Seit der 62-Jährige im Dezember 2007 angetreten ist, hat sich der Westlondoner Klub vom Abstiegskandidaten zum Europa-League-Finalisten entwickelt. Der erfahrene Trainer wird als Nachfolger für den englischen Nationalcoach Fabio Capello oder für Rafael Benitez beim FC Liverpool gehandelt. Hodgson hat bereits die Nationalteams der Schweiz, Finnlands und der Vereinigten Arabischen Emirate sowie Inter Mailand trainiert. Er selbst dementiert jegliche Wechselgerüchte.

Historie Für den FC Fulham bedeutet schon die Teilnahme am Endspiel der Europa League den größten Erfolg in der 131-jährigen Vereinsgeschichte. Der Klub vom "Craven Cottage", so der Name der Heimspielstätte, hat bislang weder national noch international etwas gewonnen. Atlético Madrid steht dagegen zum fünften Mal in einem europäischen Finale. Den einzigen Titel gewannen die Spanier bei ihrer Endspielpremiere 1962 - damals auch auf deutschem Boden: In Stuttgart besiegten sie den AC Florenz mit 3:0 im Finale des Pokals der Pokalsieger.

Internationales Geschäft Während Fulham im Fall einer Niederlage im nächsten Jahr nicht international vertreten sein würde, die Londoner beendeten die Saison auf Platz zwölf, hätte Madrid im spanischen Pokalfinale am 19. Mai gegen den FC Sevilla noch die Chance, sich für den europäischen Wettbewerb zu qualifizieren. In der Primera División liegt der neunmalige spanische Meister und Pokalsieger einen Spieltag vor Schluss auf Rang neun.

Weg ins Finale Atlético Madrid hat im laufenden Wettbewerb unter anderem Galatasaray Istanbul (Uefa-Cup-Sieger 2000), Sporting Lissabon (Uefa-Cup-Finalist 2005), den FC Valencia (Uefa-Cup-Sieger 2004) und den FC Liverpool (Champions League-Sieger 2005 und -Finalist 2007) aus dem Weg geräumt. Fulham setzte sich gegen Schachtar Donezk (Uefa-Cup-Sieger 2009), Juventus Turin (Champions League-Finalist 2003) sowie die beiden deutschen Vertreter VfL Wolfsburg und HSV durch.

Personalien Während Hodgson bis zum Anpfiff um seine angeschlagenen Offensiv-Asse Bobby Zamora und Damian Duff bangt, muss Kollege Quique Sánchez Flores nur den etatmäßigen Torhüter Sergio Asenjo, 20, ersetzen. David de Gea, 19, vertritt ihn. Die Vulkanaschewolke, die die Anreise der erwarteten 15 000 Atlético-Anhänger unsicher machte, sorgt die Spanier. Zumindest die Edelfans beider Teams, Spaniens Kronprinz Felipe und Hollywood-Star Hugh Grant, werden im Volkspark die Daumen drücken.