Der Bayern-Torwart soll als Ersatz für den verletzten René Adler dabei sein - Kritik aus Dortmund

Köln. Das Verletzungspech von Bayer Leverkusens Torhüter René Adler wird zum Glücksfall für Jörg Butt. Der 35 Jahre alte Torwart vom designierten deutschen Meister Bayern München wird als dritter deutscher Torwart neben dem Schalker Manuel Neuer und dem Bremer Tim Wiese mit zur Fußball-WM nach Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) reisen. Dies berichtet "Bild.de" unter Berufung auf DFB-Kreise. Am Dienstag hatte der als Nummer eins vorgesehene Adler wegen einer anstehenden Rippen-Operation seine WM-Teilnahme absagen müssen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wollte gestern noch keine Stellungnahme zur Personalie Butt abgeben und verwies auf die heutige Pressekonferenz in Stuttgart (12 Uhr), bei der Bundestrainer Joachim Löw seinen erweiterten WM-Kader bekannt geben wird.

Allerdings wurden die Konkurrenten offenbar schon über die Entscheidung für den ehemaligen HSV-Torhüter unterrichtet. Vor allem in Dortmund stieß sie auf Unverständnis. "Die Entscheidung für Jörg Butt kann ich nicht nachvollziehen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc: "Für mich wäre es logisch gewesen, Roman Weidenfeller mitzunehmen. Er hat in dieser Saison hervorragende Leistungen gebracht. Zudem ist er sportlich und menschlich gereift." Nationalspieler Philipp Lahm, Teamkollege von Butt in München, brach dagegen eine Lanze für seinen Schlussmann. "Die Erfahrung spricht für ihn", sagte Lahm: "Er könnte der Mannschaft helfen." So oder so müsse man sich in Deutschland "keine Sorgen um die Torhüter machen".