Hamburg. Nach den verpassten Play-offs haben die Hamburg Freezers zunächst auf zwei Positionen neue Spieler verpflichtet. Wolf vor dem Wechsel?

Die Hamburg Freezers haben ihre ersten Neuverpflichtungen bekannt geben. In der kommenden Saison Torhüter Drew MacIntyre aus der Amerikanischen Hockey League (AHL) nach Hamburg. Außerdem kommt Verteidiger Matt Pelech vom Ligarivalen Schwenninger Wild Wings. Beide Profis erhalten jeweils einen Vertrag bis 2018, wie die Freezers am Mittwoch mitteilten.

„Wir sind sehr froh, dass wir mit Drew MacIntyre einen Torhüter mit Erfahrung verpflichten konnten. Er verfügt über hohe Qualität, die er bei seinen bisherigen Stationen schon unter Beweis gestellt hat“, sagt Sportdirektor Stéphane Richer. MacIntyre werde zusammen mit Dimitrij Kotschnew und Eigengewächs Maximilian Franzreb das Torhütergespann in der neuen Saison bilden, hieß es von den Freezers.

Der 28 Jahre alte Pelech soll ebenfalls zur Stabilisierung der Defensive beitragen. „Matt ist ein großer Spieler mit Führungsqualitäten“, sagte Richer. „Er passt perfekt in das Profil, das wir gesucht haben.“

Davies verlässt Hamburg

Dagegen verlässt Stürmer Michael Davies die Hamburger, um sich den Augsburger Panthern anzuschließen. In der vergangenen Saison in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) hatten die Hamburger die Play-offs zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte verpasst.

Ebenfalls vor dem Abflug könnte Publikumsliebling David Wolf stehen. Der 26-Jährige wird seit Wochen mit den Adler Mannheim in Verbindung gebracht. Es ist kein Geheimnis, dass Wolf früher oder später in seine Heimat zurückkehren will. An jenen Ort, wo seine Familie lebt und er seine sportliche Ausbildung genossen hat. Fakt ist: Wolf hat bereits einen ab 2018 gültigen Vertrag bei den Kurpfälzern unterschrieben.

Der Spitzenclub aus Baden-Württemberg hätte den Freezers-Stürmer jedoch schon gerne ab der kommenden Saison in seinem Aufgebot. Aus dem Umfeld der Adler wurde nun ein Modell bekannt, wie der Wechsel zeitnah über die Bühne gebracht werden könnte. So soll Stürmer Martin Buchwieser, 26, im Tausch für Wolf an die Elbe wechseln. Darüber hinaus ist nicht ausgeschlossen, dass die Hamburger auch noch eine kleine finanzielle Entschädigung im fünfstelligen Bereich für die Freigabe Wolfs bekommen.

Buchwieser hat den Torinstinkt

Für Buchwieser wäre es ein Wechsel im zweiten Anlauf. Bereits im Winter 2011 haben sich die Freezers intensiv mit einer Verpflichtung des Offensivspieler beschäftigt. Damals stand der Nationalspieler noch beim EHC München unter Vertrag, und wurde in der Spielzeit 2010/11 mit 20 Toren und 23 Vorlagen zum „Rookie des Jahres“, also zum besten Nachwuchsspieler, gewählt. Im Sommer 2011 durfte sich der variabel einsetzbare Buchwieser, der sowohl in der Mitte als auch auf dem Flügel einsetzbar ist, eine Woche lang in einem Talente-Camp beim NHL-Club Toronto Maple Leafs vorstellen.

2013 führte der Weg des gebürtigen Garmischers von München nach Mannheim, wo er jedoch nicht an die starken Leistungen anknüpfen konnte. In der abgelaufenen Spielzeit erzielte der Stürmer in 42 Spielen lediglich drei Tore und lieferte neun Vorlagen für die Adler. In Mannheim glaubt man, eine Luftveränderung könnte dem Profi guttun. Auch für die Freezers würde eine Verpflichtung Buchwiesers, der in Mannheim noch einen Vertrag bis 2018 hat, Sinn machen.

In der vergangenen Saison, in der die Hamburger als Tabellen-Elfter die Play-offs verpasst hatten, fehlte es häufig an körperlicher Präsenz. Der Linksschütze gilt als ein Spieler, der dem Gegner durch körperbetontes Agieren unter die Haut gehen kann. Zudem hat der Offensivspieler in seiner Zeit in München bewiesen, dass er auch den nötigen Torinstinkt hat. Sportlich kann Buchwieser den Hamburgern helfen, als Typ wird er jedoch nicht in die Fußstapfen des extrovertierten Wolfs treten können. Der Bayer gilt als zurückhaltend, bodenständig und sehr heimatverbunden. Zudem hat er in seiner Zeit in Mannheim die Medien zumeist gemieden. Sollte der Wechsel nach Hamburg klappen, würden hier sicher einige Fragen auf ihn warten.