Hamburg. Der Abgang des Eishockey-Nationalspielers nach Mannheim nimmt Konturen an. Gerüchte über spektakuläres Tauschgeschäft.

Es herrscht eine trügerische Ruhe bei den Hamburg Freezers. Der Club aus der Deutschen Eishockey-Liga hat bisher noch keinen Neuzugang für die neue Spielzeit vermeldet. Vermeintlich still ruht der See. Hinter den Kulissen wird jedoch fleißig rotiert. Sportdirektor Stéphane Richer treibt die Planungen für den neuen Kader voran und hat einige Transfers bereits ­angeschoben. Dabei könnte ein spektakuläres Tauschgeschäft unmittelbar bevorstehen. Im Mittelpunkt: Publikumsliebling David Wolf.

Der 26-Jährige wird seit Wochen mit den Adler Mannheim in Verbindung gebracht. Es ist kein Geheimnis, dass Wolf früher oder später in seine Heimat zurückkehren will. An jenen Ort, wo seine Familie lebt und er seine sportliche Ausbildung genossen hat. Fakt ist: Wolf hat bereits einen ab 2018 gültigen Vertrag bei den Kurpfälzern unterschrieben. Der Spitzenclub aus Baden-Württemberg hätte den Freezers-Stürmer jedoch schon gerne ab der kommenden Saison in seinem Aufgebot. Aus dem Umfeld der Adler wurde nun ein Modell bekannt, wie der Wechsel zeitnah über die Bühne gebracht werden könnte. So soll Stürmer Martin Buchwieser, 26, im Tausch für Wolf an die Elbe wechseln. Darüber hinaus ist nicht ausgeschlossen, dass die Hamburger auch noch eine kleine finanzielle Entschädigung im fünfstelligen Bereich für die Freigabe Wolfs bekommen.

Für Buchwieser wäre es ein Wechsel im zweiten Anlauf. Bereits im Winter 2011 haben sich die Freezers intensiv mit einer Verpflichtung des Offensivspieler beschäftigt. Damals stand der Nationalspieler noch beim EHC München unter Vertrag, und wurde in der Spielzeit 2010/11 mit 20 Toren und 23 Vorlagen zum „Rookie des Jahres“, also zum besten Nachwuchsspieler, gewählt. Im Sommer 2011 durfte sich der variabel einsetzbare Buchwieser, der sowohl in der Mitte als auch auf dem Flügel einsetzbar ist, eine Woche lang in einem Talente-Camp beim NHL-Club Toronto Maple Leafs vorstellen. 2013 führte der Weg des gebürtigen Garmischers von München nach Mannheim, wo er jedoch nicht an die starken Leistungen anknüpfen konnte. In der abgelaufenen Spielzeit erzielte der Stürmer in 42 Spielen lediglich drei Tore und lieferte neun Vorlagen für die Adler. In Mannheim glaubt man, eine Luftveränderung könnte dem Profi guttun. Auch für die Freezers würde eine Verpflichtung Buchwiesers, der in Mannheim noch einen Vertrag bis 2018 hat, Sinn machen.

In der vergangenen Saison, in der die Hamburger als Tabellen-Elfter die Play-offs verpasst hatten, fehlte es häufig an körperlicher Präsenz. Der Linksschütze gilt als ein Spieler, der dem Gegner durch körperbetontes Agieren unter die Haut gehen kann. Zudem hat der Offensivspieler in seiner Zeit in München bewiesen, dass er auch den nötigen Torinstinkt hat. Sportlich kann Buchwieser den Hamburgern helfen, als Typ wird er jedoch nicht in die Fußstapfen des extrovertierten Wolfs treten können. Der Bayer gilt als zurückhaltend, bodenständig und sehr heimatverbunden. Zudem hat er in seiner Zeit in Mannheim die Medien zumeist gemieden. Sollte der Wechsel nach Hamburg klappen, würden hier sicher einige Fragen auf ihn warten.