Hamburg. Vor dem Auswärtsspiel in Wolfsburg ist der 21-Jährige mehr als nur ein Notnagel. NHL-Trainingscamp gab Dominik Tiffels Auftrieb.

Als junger Profi hat man es manchmal gar nicht so leicht im Leben. Während die meisten seiner Kollegen bereits in der Kabine sitzen, wuchtet Dominik Tiffels den schweren schwarzen Plastikeimer mit den Pucks Richtung Umkleide. Mittlerweile muss der 21-Jährige auf dem kurzen Weg immer wieder Halt machen. Das Autogramm des Abwehrspielers der Hamburg Freezers ist gefragt.

Wenn der Club aus der Deutschen Eishockey-Liga an diesem Freitag (19.30 Uhr, Laola1.tv live) bei den Grizzlys Wolfsburg antritt, geht sein persönlicher Traum weiter. Im Sommer kam Tiffels vom Zweitligaclub Heilbronner Falken als Ergänzungsspieler. Durch die schleppende Genesung von Brett Festerling (durchtrennter Nerv in der Hand), wurde der Notnagel zum Stammspieler. „Es läuft ganz gut für mich. Mit so viel Eiszeit hatte ich nicht gerechnet. Ich fühle mich in der DEL angekommen“, sagt Tiffels.

Dabei waren durchaus Zweifel angebracht, ob Tiffels das Zeug zum DEL-Profi hat. Der ehemalige Juniorennationalspieler wirkte zu schmächtig, um mit den „großen Jungs“ in der Eliteliga mithalten zu können. „Tiff“, wie ihn die Kollegen nennen, hat die Kritiker eines Besseren belehrt. Der Youngster besticht durch ruhiges Aufbauspiel und gute läuferische Qualitäten. Zudem erarbeitete sich der gebürtige Kölner zuletzt immer wieder hochkarätige Torchancen. „Ich bin kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Irgendwann muss der Puck doch mal reinfallen. Aber das kommt“, scherzt Tiffels.

Selbstvertrauen durch NHL-Trainingscamp

Selbstvertrauen holte sich der Defensivspieler im Sommer, als er ins Talentecamp des NHL-Clubs Los Angeles Kings eingeladen wurde und einen Eindruck davon bekam, wie die besten Spieler der Welt arbeiten. „Das war eine wichtige Erfahrung für mich und hat sicher dazu beigetragen, dass es im Moment so gut läuft“, sagt Tiffels, dessen Trainer große Stücke auf den Mann mit der Rückennummer sieben hält. „Tiffels ist ein feiner junger Mann, der sehr hart arbeitet. Läuferisch und vom Spielaufbau her macht er einen richtig guten Job. Ich bin sehr zufrieden mit ihm“, sagt Serge Aubin, der gegen Wolfsburg wieder auf das Abwehr-Duo Tiffels und Sean Sullivan setzt. „Sean hilft mir als Nebenmann sehr. Wir sprechen viel, unterstützen uns. Alle älteren Spieler haben immer einen Tipp für mich parat“, sagte Tiffels.

Info: Bundestrainer Marco Sturm hat die vier Freezers-Stürmer Nico Krämmer, Jerome Flaake, David Wolf und Marcel Müller für den Deutschland-Cup in Augsburg (6. bis 8. November) nominiert.