Die Freezers treffen zum Auftakt der neugegründeten Champions Hockey League auf Lulea Hockey aus Schweden. „Es ist gut, dass wir gleich gegen eine der besten Mannschaften Europas spielen“, so Laporte.

Hamburg. Es herrschte am Donnerstagmorgen muntere Betriebsamkeit in der O2 World. Auf dem Eis bereitete sich die Mannschaft der Hamburg Freezers intensiv auf das Premierenspiel in der Champions Hockey League (CHL) am heutigen Freitag (19.30 Uhr) gegen Lulea Hockey vor, und in den Katakomben waren fleißige Helfer damit beschäftigt, sämtliche Werbebanden abzukleben.

Die Auflagen von CHL-Vermarkter Infront sind streng. Möglichst kein Sponsor der Freezers darf zu sehen sein. Die Liga schrieb sogar vor, wie die Trikots auszusehen haben. Zunächst sollten sogar die Partner, die unter der Eisfläche werben, entfernt werden. Dagegen konnten sich die 44 aus elf Ligen teilnehmenden Clubs jedoch wehren. Am Nachmittag nahm ein Vertreter der CHL die Spielstätte im Volkspark ab, attestierte ihr Königsklassentauglichkeit.

Uwe Frommhold wollte sich selbst ein Bild von den Aktivitäten auf dem Eis und in seiner Arena machen. Für die Freezers, so sagt der Geschäftsführer, sei der in diesem Sommer neu gegründete Wettbewerb Fluch und Segen zugleich. Sportlich kann man sich in der Vorbereitung auf die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga mit den besten Clubs Europas messen. Rein finanziell gesehen ist die CHL jedoch ein Verlustgeschäft. 25.000 Euro Startgeld erhielten die Freezers, allein 40.000 Euro kosten die Flüge zu den Auswärtsspielen Anfang September nach Lulea und Rauma/Finnland.

Da beide Reiseziele nicht mit Linienmaschinen zu erreichen sind, chartern die Freezers aus logistischen Gründen zum ersten Mal in ihrer zwölfjährigen Geschichte ein Flugzeug. Insgesamt ist die Königsklasse mit 1,5 Millionen Euro dotiert. Ein Witz im Vergleich zum Fußball oder selbst zum Handball. „Dennoch ist es für das Eishockey in Europa ein großer Schritt, einen solchen Wettbewerb zu haben. Ich bin sicher, dass er sich in den kommenden Jahren weiter entwickeln und etablieren wird“, sagte Frommhold.

Madsen und Festerling fehlen verletzt


Die Spieler selbst wissen noch nicht so richtig, wie sie den neuen Wettbewerb einordnen sollen. „Im Eishockey sind so viele Wettbewerbe gekommen und gegangen, und es wurde so viel Blödsinn gemacht. Ich hoffe, die CHL wird ein fester Bestandteil im Kalender. Das täte unserem Sport gut“, sagte Nationalstürmer Thomas Oppenheimer.

Trainer Benoît Laporte freut sich auf den ersten Härtetest der neuen Saison. Bis auf die Stürmer Morten Madsen (Muskelbündelriss im Oberschenkel) und Garrett Festerling (Aufbautraining nach Rückenproblemen) stehen alle Profis zur Verfügung. „Es ist gut, dass wir gleich gegen eine der besten Mannschaften Europas spielen. Wir müssen unser bestes Eishockey spielen, um eine Chance zu haben“, sagte der Frankokanadier, der gegen Lulea auf Dimitrij Kotschnew im Tor setzen wird. Im zweiten Gruppenspiel am Sonntag (17.45 Uhr, O2 World) gegen Lukko Rauma bekommt der Frankokanadier Sébastien Caron den Vorzug.

Wie ernst die Freezers den Wettbewerb nehmen, zeigt die Tatsache, dass die letzten drei Einheiten vor dem CHL-Spiel von der Volksbank-Arena in die O2 World verlegt wurden. Zudem schaute sich Laporte ein Video vom letztjährigen Spiel in der European Trophy gegen die Schweden an. „Unser Ziel ist es, eine Runde weiterzukommen. Man merkt den Spielern an, dass der neue Wettbewerb ein hohes Prestige hat“, sagte Laporte, der von seinem Team ein besseres Umschaltspiel von Angriff auf Abwehr fordert, als beim 5:3-Sieg im Testspiel bei Zweitligameister Bremerhaven.