Iserlohn. Die Reizfigur blieb gelassen. „Ich wusste, dass ich meine Emotionen im Griff halten musste. Mich lassen Provokationen kalt“, sagte David Wolf, der bei den Anhängern der Iserlohn Roosters spätestens nach dem ersten Gastspiel am vergangenen Mittwoch verhasst ist, weil er sich nach einer vermeintlichen Spuckattacke eines Fans zu einem Stockschlag an die Plexiglasscheibe hatte verleiten lassen.

Die Stimmung gegen den Nationalstürmer war bereits in der Nacht zu Sonntag aufgeheizt worden. Eine Gruppe von zehn bis 15 Iserlohner Ultras hatte vor dem Hotel Vier Jahreszeiten, in dem die Freezers übernachteten, für so viel Lärm gesorgt, dass der Nachtportier die Polizei rufen musste. Als diese eintraf, waren die Ruhestörer allerdings verschwunden; nicht ohne am Mannschaftsbus der Hamburger zwei Plakate mit unflätigen Schmähungen gegen den 24-Jährigen zu hinterlassen. Die Roosters distanzierten sich am Sonntag auf ihrer Homepage von dieser Aktion. Gernot Tripcke, Chef der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), rief den Verein auf, derlei Provokationen zu unterbinden. „Sanktionen wird es aber nicht geben, da der Vorfall außerhalb des Spielbetriebs passierte. Wenn die Polizei die Täter ermitteln sollte, droht diesen aber Stadionverbot“, sagte er.

In der Halle wurden vor dem Warm-up, das Wolf demonstrativ als Letzter beendete, mehrere Plakate mit verunglimpfendem Inhalt aufgehängt. Ein Ordner entfernte diese. Die wütenden Sprechchöre der Iserlohner Anhänger, die Wolf in allen Facetten beleidigten, verhinderte das aber nicht.