Ein Kommentar von Alexander Berthold

Es ist keine drei Jahre her, da erntete man mitleidige Blicke, wenn man sich öffentlich dazu bekannte, zu den Spielen der Hamburg Freezers zu gehen. „Wirklich? Die verlieren doch nur“, so die einhellige Meinung in der Stadt. Nun, zum Jahreswechsel 2013/14, sind die „Eisschränke“ das erfolgreichste Profiteam der Stadt, gehen gemeinsam mit den Kölner Haien als Tabellenführer ins neue Jahr und begeistern mit attraktivem Eishockey.

Die wundersame Wandlung der Freezers ist das Produkt harter Arbeit. Sportdirektor Stéphane Richer und Trainer Benoît Laporte haben dem Club ein neues, frisches und vor allem sympathisches Gesicht mit Wiedererkennungswert gegeben.

Der wichtigste Grund aber, warum es derzeit bei den Freezers so gut läuft, ist die Tatsache, dass man 2010 ein Konzept erstellt hat und es gegen alle Widerstände durchgezogen hat. Wohl wissend, dass sich Erfolge nicht über Nacht einstellen und Rückschläge einkalkuliert werden müssen. Bestes Beispiel war das Krisenmanagement im Oktober, als die Hamburger Tabellenschlusslicht waren. Es wäre einfach gewesen, aus Aktionismus alles über den Haufen zu werfen und den Trainer zu wechseln, nur um zu demonstrieren: „Wir machen was!“

Doch die Verantwortlichen behielten die Nerven. Jetzt muss es nur noch gelingen, Erfolgstrainer Laporte an den Club zu binden. An der Kontinuität der Freezers könnten sich andere Vereine in Hamburg ein Beispiel nehmen. Mit Weitblick, ohne Selbstdarsteller und Polemik kann man eine erfolgreiche Mannschaft aufbauen.