Ein Kommentar von Björn Jensen

Wenn Benoît Laporte keine Lust hat, auf eine Frage zu antworten, dann rollt er mit den Augen und grinst. Doch weil der Cheftrainer der Hamburg Freezers grundsätzlich ein redseliger Mensch ist, gab es auf die Frage, ob es nicht zum Problem werden könnte, wenn zwei überragende Torhüter wie Sébastien Caron und Dimitrij Kotschnew gesund sind, aber nur einer spielen kann, nach Augenrollen und Grinsen auch noch eine verbale Antwort. „Wir werden schon im Ansatz verhindern, dass das zu einem Problem wird“, sagte Laporte.

Man kann dem kanadischen Übungsleiter nur gratulieren zu dieser Einstellung. Das Schlechteste, was die Hamburger tun könnten, wäre, aus dem Luxus, das beste Torhüterduo der gesamten Deutschen Eishockey-Liga zu besitzen, ein Problem werden zu lassen. Welchen Wert die Position zwischen den Pfosten für eine Eishockeymannschaft hat, zeigte sich zu Saisonbeginn, als die Freezers auch wegen einiger Fehlgriffe ihres mittlerweile in München spielenden Keepers Niklas Treutle enge Spiele verloren und ans Tabellenende stürzten.

Dann wurde Caron aus Iserlohn geholt, er brachte der Abwehr die ersehnte Stabilität und den Freezers die nötigen Punkte. Kotschnew, gerade von seinem Kreuzbandriss genesen, kann sich neben einem Mann von Carons Klasse in Ruhe an die Wettkampfbelastungen gewöhnen. Laporte muss nur zusehen, dass er beide durch regelmäßige Rotation mit ausreichend Spielpraxis bei Laune hält. Wenn das seine einzige Sorge wäre, dann würde jeder Trainer gern mit ihm tauschen.