Hamburgs Trainer Benoît Laporte bleibt trotz des 2:3 im DEL-Duell in Berlin im Amt. Starke Premiere für Torwart Sébastien Caron. Die Hamburg Freezers stehen nun ganz unten in der Tabelle.

Berlin. Als Benoît Laporte am späten Freitagabend vor die Medienvertreter trat, konnte er immer noch nicht glauben, dass er die neunte Niederlage im zwölften Saisonspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erklären musste. Selten war eine Niederlage beim deutschen Meister vermeidbarer. Immerhin: Eines dürfte den Frankokanadier dennoch gefreut haben. Obwohl die Hamburger mit dem 2:3 (1:2, 0:0, 1:1) bei den Eisbären Berlin auf den letzten Tabellenplatz rutschten, bleibt der in die Kritik geratene Coach der Freezers im Amt. Denn die 60 Minuten von Berlin hatten belegt, dass der 53-Jährige sein Team nach wie vor erreicht. Laporte wird auch am Sonntag (14.30 Uhr, O2 World) im Heimspiel gegen die Straubing Tigers hinter der Bande stehen. „Ich bin stolz auf den Einsatz meines Teams“, sagte Laporte, „aber wir müssen disziplinierter sein. Wir werden das Positive mitnehmen.“

Für beide Mannschaften war es eine wichtige Partie, die einem Krisengipfel gleichkam. Noch nie gab es in der DEL-Geschichte die Konstellation, dass die Freezers als Vorletzter beim Schwesterteam in Berlin als Tabellenschlusslicht antreten mussten.

Laporte hatte deutlich gemacht, dass es keine Ausreden mehr gibt. Mit Abwehrchef Mathieu Roy kehrte der Hoffnungsträger für die Abwehr nach auskuriertem Muskelbündelriss in der Wade zurück. Und zwischen den Pfosten stand der am Mittwoch verpflichtete Sébastien Caron.

Die Hamburger begannen konzentriert und waren bei voller Besetzung über die gesamte Spieldauer das bessere Team. Berlin, bis dato die schlechteste Heimmannschaft der Liga, brauchte die Hilfe der Freezers, um die Verunsicherung ein wenig abzulegen. Vor allem durch unnötige Strafen von Johan Ejdepalm, dem erschreckend schwachen Adam Mitchell und Julian Jakobsen brachten die Hamburger die keinesfalls überzeugenden Berliner wieder ins Spiel. Die Eisbären kamen bei Fünf-gegen-fünf nur dann zu Chancen, wenn die Hamburger in der Vorwärtsbewegung die Scheibe verloren hatten und sie selbst schnell von Defensive auf Offensive umschalten konnten. Häufig war beim stark haltenden Caron Endstation für die Gastgeber. Der 33-Jährige Frankokanadier strahlte Ruhe aus und gab dem Team in der Defensive jene Sicherheit, die zuletzt gefehlt hatte. „Wenn wir so weiterspielen, werden wir mehr Spiele gewinnen als verlieren“, gab er sich zuversichtlich.

Der neue Freezers-Keeper musste mit ansehen, wie seine neuen Kollegen dreimal aussichtsreich scheiterten. Morten Madsen, Jerome Flaake und David Wolf trafen nur den Pfosten. Wie so oft fehlte die letzte Präzision im Abschluss. Nur dem stark aufspielenden Nico Krämmer und Thomas Oppenheimer gelang es, das Tor zu treffen.

Der große Unterschied war an diesem Abend das Powerplay. Während die Hamburger kaum gefährliche Situationen kreieren konnten, nutzten die Berliner das Überzahlspiel konsequent aus. Und so kehrten die auswärtsschwachen Freezers zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg im Gepäck zurück.

Tore: 1:0 (8:12) Tallackson (Busch, Olver; 5-4), 1:1 (8:36) Krämmer (Jakobsen), 2:1 (13:39) Lalonde (Talbot, Rankel; 5-4), 3:1 (52:26) Christensen (Talbot, Mullock), 3:2 (55:17) Oppenheimer (Westcott). Strafminuten: 10/14+10 Roy. SR.: Schukies/Zehetleitner (Herne/Oberstdorf). Zuschauer: 12.400.