Wie lief die Saison 2012/13? Die Eishockeyprofis der Hamburg Freezers in der Einzelkritik.

Dimitrij Kotschnew: Der Nationaltorwart spielte eine gute Premierensaison im Freezers-Trikot. Sein Kreuzbandriss kurz vor der Endrunde war ein herber Schlag für das Team.

Niklas Treutle: Der Youngster bekam 18 Einsätze in der Hauptrunde, so viele wie noch nie. Dabei spielte er wechselhaft. Nach Kotschnews Verletzung rückte er in den Fokus, steigerte sich in seinen ersten Play-offs und wird aus dieser Saison viel gelernt haben.

Christoph Schubert: Der Kapitän spielte eine starke Saison. Er müsste zwar mehr aus seiner Schusskraft machen, aber defensiv stand er sicher. An seiner Führungsstärke muss er arbeiten.

Duvie Westcott: Nach starker erster Saisonhälfte folgte eine schwache zweite. Kann noch mehr aus seinen Offensivfähigkeiten machen und muss ebenfalls führungsstärker werden.

James Bettauer: Für seine erste Saison im Herrenbereich eine ganz starke Vorstellung. Abgeklärt, technisch gut und torgefährlich. Dem 21-Jährigen gehört die Zukunft.

Daniel Nielsen: Zu Beginn mit einigen Patzern, die zu Gegentoren führten. Im Verlauf stabilisierte sich der Däne aber und agierte gewohnt souverän.

Kevin Schmidt: Läuferisch gibt es kaum bessere Abwehrspieler in der Liga. Dazu macht er wenig Fehler. Kann noch mehr Kapital aus seinen technischen Fähigkeiten schlagen, gilt aber als einer der großen Gewinner der Saison.

Mathieu Roy: Die Top-Verpflichtung, überragte in der Hauptrunde. Defensiv stabil, dazu mit acht Treffern sehr torgefährlich. In den Play-offs agierte er überraschend fahrig. Dennoch eine Stütze für die Zukunft.

Patrick Köppchen: Sein Abgang nach Ingolstadt wird den Freezers wehtun. Punktetechnisch spielte der Routinier seine stärkste DEL-Saison. Wird als Spieler und Typ fehlen.

Andreas Andrä: Durfte erste Erfahrungen in der DEL sammeln.

Brandon Reid: Schaffte als einziger Ausländer die Zehn-Tore-Marke, konnte dennoch zu selten überzeugen. In den Play-offs steigerte sich der 31-Jährige.

Thomas Dolak: Hätte der Routinier in seinen zwei Jahren in Hamburg immer so stark gespielt wie in den Play-offs, würde man jetzt nicht über seinen Abgang nach Hannover reden. Konnte aber insgesamt nicht überzeugen.

Serge Aubin: Der Pechvogel musste seine Karriere aufgrund einer Daumenverletzung beenden. Ein gesunder Aubin hätte den Freezers sehr geholfen. Er wird nun als Co-Trainer hilfreich sein.

Colin Murphy: Verletzungsgeplagt konnte er erst in der Endrunde sein Potenzial abrufen. Er ist zu phlegmatisch und muss den Club folgerichtig verlassen.

Garrett Festerling: Der Spielmacher agierte über weite Strecken der Saison stark, fütterte David Wolf und Jerome Flaake mit Vorlagen und stellte einen persönlichen Punktrekord auf.

Thomas Oppenheimer: Alles wie immer: Gemächlicher Saisonstart, überzeugende zweite Saisonhälfte. Verletzungspech warf den Bayern zurück.

Rob Collins: Zu was er imstande ist, zeigte er in den Play-offs. Aber insgesamt war der Spielmacher, der an chronischen Leistenproblemen leidet, eine Enttäuschung. Kam als einer der Top-Center der Liga, geht nun als einer der teuersten Flops der Clubgeschichte. Der Kanadier verhielt sich in der Kabine immer vorbildlich.

Nico Krämmer: Jung, wild und lernwillig. Der Bayer überraschte alle. Kann ein wichtiger Spieler für die Zukunft werden.

Matt Pettinger: Von einem Importspieler seiner Kategorie muss man mehr erwarten können. Konnte sein Potenzial nur sehr selten zeigen. Es wäre wenig überraschend, wenn er trotz Vertrags bis 2014 nicht zurückkehrt.

Jamie Benn: Ein außergewöhnlicher Spieler mit einem unwürdigen Abgang. Sportlich war die NHL-Lockout-Leihgabe der beste Stürmer, der je für die Freezers gespielt hat.

Julian Jakobsen: Füllte seine Rolle als Arbeiter im Sturm sehr gut aus. Muss an seinem Torabschluss arbeiten. Als Allround-Player ein wichtiger Faktor im Freezers-Team.

Eric Schneider: Als Rentner verspottet, avancierte der 35 Jahre alte Kanadier zum Glücksgriff. Erwies seinem Team mit der unnötigen Matchstrafe in den Play-offs jedoch einen Bärendienst. Ob er seine Laufbahn fortsetzt, ist unklar.

Artem Demkov: Konnte seine DEL-Tauglichkeit nicht unter Beweis stellen.

David Wolf: Schoss so viele Tore wie noch nie in seiner Karriere. Als Stürmer und als Typ für die Freezers unverzichtbar. Der Nationalspieler muss jedoch an seiner Disziplin und Konstanz arbeiten.

Jerome Flaake: Der erste Deutsche, der in der Freezers-Historie die 20-Tore-Marke in der Hauptrunde geknackt hat. Der 23-Jährige war der Topspieler der Saison. Um so bitterer, dass sich der Rechtsaußen in den Play-offs so schwer verletzt hat.