Vom Glück und Leid, die im Leistungssport oft näher beieinanderliegen als in anderen Lebensbereichen, weiß nun auch Jerome Flaake zu erzählen. Als erster deutscher Eishockeyprofi in der Historie der Hamburg Freezers hatte der 23-Jährige in der Hauptrunde der Saison 2012/13 die magische 20-Tore-Marke erreicht. Seine Sturmreihe, in der der Rechtsaußen neben Garrett Festerling und David Wolf angreift, galt als bestes nationales Trio. Für die WM im Mai in Schweden und Finnland war Flaake ebenso der Hoffnungsträger wie für die Play-offs, in der die Freezers aktuell mit Titelverteidiger Eisbären Berlin um den Halbfinaleinzug kämpfen.

Dass man die Vergangenheitsform bemühen muss, um über die Ambitionen des Autofreaks zu schreiben, hat einen traurigen Grund. Am Dienstagabend erlitt er bei einem Zweikampf einen Bruch des linken Wadenbeins. Anstatt um Titel zu spielen, stehen dem 1,89 Meter großen Athleten Monate des Aufbautrainings bevor.

Doch der Edel-Techniker, den sie wegen seiner ostdeutschen Wurzeln "Ronny" nennen, wird nicht verzagen, sondern tun, was er seit Jahren tut: hart arbeiten. Flaake, der als Zweijähriger mit seinen Eltern von Guben nach Augsburg zog und dort die ersten Eislaufschritte wagte, hat in jedem seiner drei Freezers-Jahre einen großen Entwicklungsschritt gemacht. Seinen Traum von einer Karriere in Nordamerika wird er sich von einer Verletzung sicher nicht nehmen lassen.