Ein Kommentar von Björn Jensen

Als die Hamburg Freezers in der vergangenen Saison im Viertelfinale relativ kläglich am späteren Vizemeister Adler Mannheim gescheitert waren, war das Ziel für die Spielzeit 2012/13 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) schon gesteckt. Sportchef Stéphane Richer und Trainer Benoît Laporte wollten einen Kader zusammenstellen, dessen Struktur und Tiefe es ermöglicht, mit der Ligaspitze endlich auch in entscheidenden Spielen auf Augenhöhe zu agieren.

Also wurde die Abwehr signifikant verstärkt und auf der Torhüterposition mit Dimitrij Kotschnew ein Mann internationalen Formats geholt. Im Angriff wähnte man sich mit der Mischung aus hungrigen Deutschen und erfahrenen Ausländern, angeführt von NHL-Veteran Serge Aubin, ausreichend gut aufgestellt.

Wenn die Hamburger, die sich am Sonntag zwei Spieltage vor Hauptrundenende direkt für das Viertelfinale qualifizierten, nun am 20. März in die Play-offs starten, droht sich das Szenario des Vorjahres zu wiederholen, ohne dass man ihnen dafür einen Vorwurf machen könnte. Kotschnew fällt mit einer Knieverletzung aus, Aubin musste seine Karriere Mitte Januar wegen chronischer Daumenprobleme beenden. Die Spieler, die den Unterschied machen sollten, sind nun, da es gilt, nicht einsatzfähig.

Doch obwohl zwei Stützpfeiler des Teams weggebrochen sind, wird niemand vorzeitig die Waffen strecken. Zu oft hat man im Sport schon erlebt, dass Teams, die in solchen Phasen enger zusammenrücken, zu Außergewöhnlichem fähig sind. Diese Chance sollten die Freezers ergreifen.