Hamburg. Eric Schneider hat ein Problem. Am Montag landete der kanadische Stürmer, der die Hamburg Freezers im Rennen um die Play-off-Plätze in der Deutschen Eishockey-Liga unterstützen soll, mit 40 Minuten Verspätung aus Frankfurt kommend um 14.45 Uhr in Fuhlsbüttel. Anschließend ging es zum Medizincheck bei Teamarzt Jan Schilling, danach durfte der 35-Jährige sich im NH-Hotel Altona von der langen Reise aus Calgary nach Deutschland erholen. An diesem Dienstag um 10.30 Uhr muss er vor Cheftrainer Benoît Laporte auf dem Eis seine Sporttauglichkeit nachweisen, nachmittags dann im Kernspintomografen. Besteht er alle Tests, wird sein Vertrag bis Saisonende aktiviert, und Schneider könnte am Freitag (19.30 Uhr, O2 World) gegen die Nürnberg Ice Tigers spielen.

Das Problem, um das es geht, ist allerdings nicht medizinischer Natur. Darf Schneider in Hamburg bleiben, würde seine Ehefrau mit den Zwillingssöhnen Clark und Adam nachkommen. Und die beiden Dreijährigen glauben, dass sie nur nach Deutschland fliegen, um dort selbst Eishockey zu spielen. "Sie sind fest davon überzeugt. Clarke hat schon angekündigt, dass er die Rückennummer 3 haben will, seinem Alter entsprechend", sagt Schneider, dessen drei ältere Kinder schulpflichtig sind und deshalb bei den Großeltern in Kanada wohnen bleiben würden.

Der Torjäger, der in den vergangenen sechs DEL-Spielzeiten für Hannover (2006-09), Frankfurt (2009/10) und München (2010-12) jeweils zwischen 42 bis 57 Scorerpunkte pro Jahr erzielte, zweifelt nicht daran, dass er bei den Freezers den wegen chronischer Daumenprobleme zurückgetretenen Serge Aubin adäquat ersetzen könnte. Eine Knieverletzung, die ihn im Sommer 2012 zu einer Pause zwang, sei nicht gravierend gewesen. "Ich musste nicht operiert werden", sagt er. "Vielmehr war es so, dass mir Eishockey keinen Spaß mehr machte." Die Auszeit nutzte er, um sich um die Ölfirma seines verstorbenen Vaters zu kümmern. "Jetzt ist alles geregelt und die Lust zurück. Ich freue mich auf die Freezers", sagt er. Ihm bleibt immerhin eine Woche, um sich für seine Jungs eine passable Entschädigung auszudenken. (bj)