Ein Kommentar von Alexander Berthold

Es ist noch nicht lange her, da wurde man sowohl als Anhänger wie auch als Reporter, der über die Hamburg Freezers berichtet, mitleidig angeschaut. Ein anonymer Haufen zusammengewürfelter Durchschnittsspieler aus Deutschland und Übersee sorgte dafür, dass Eishockey nur noch eine Randnotiz in Hamburg war. Schaut man zum Jahreswechsel auf den Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga, muss man feststellen, dass sich die Zeiten geändert haben.

Dank des Konzepts von Sportdirektor Stéphane Richer, vorwiegend auf junge, hungrige Deutsche zu setzen, sind die Freezers wieder ein Klub, der Spaß bringt - und der Erfolg hat. Toptalente wie Jerome Flaake, David Wolf oder Thomas Oppenheimer haben sich unter Trainer Benoît Laporte zu ligaweit begehrten Leistungsträgern entwickelt. Hinzu kommen ausländische Leistungsträger, die noch heiß auf Erfolg sind.

Zum ersten Mal in der zehnjährigen Historie erkennt man bei den Freezers einen Plan, der nicht auf kurzfristigen Erfolg ausgelegt ist, sondern auf die Zukunft. Konkurrenten wie die Eisbären Berlin setzen seit Jahren auf Kontinuität. Der Lohn: sechs Meistertitel in den vergangenen acht Jahren. Es wäre noch zu früh, in den Freezers einen Meisterkandidaten zu sehen, aber, und das zeigt diese Saison deutlich: Das Laporte-Team ist auf dem besten Weg, sich endlich im deutschen Spitzeneishockey zu etablieren. Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass die Freezers im Winter 2012 das erfolgreichste Profi-Team der Stadt sind. Wie die Zeiten sich ändern.