Freezers-Trainer Benoît Laporte spricht über die Niederlage in letzter Sekunde bei den Eisbären Berlin und Neuzugang Jamie Benn.

Hamburg. Auch am Tag nach dem denkwürdigen Spiel bei den Eisbären Berlin lösen die Zahlen 59:59 noch immer Kopfschütteln bei den Hamburg Freezers aus. Eben jene Zeitangabe war auf dem Videowürfel der O2 World Berlin zu lesen, als die Hamburger 3:2-Führung egalisiert wurde. Im anschließenden Penaltyschießen unterlag der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 3:4. Im Abendblatt spricht Trainer Benoît Laporte über...

... den K.o. in der letzten Sekunde und die damit verbundenen psychologischen Folgen:

"Natürlich tut die Art und Weise der Niederlage weh. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir hatten das Spiel in der Hand und werfen zwei Punkte weg. Ich muss zugeben, dass die Uhr in der Arena richtig ging. Bei aller Enttäuschung kann ich nicht sauer auf meine Jungs sein. Sie haben ein gutes Spiel gemacht. Es ist uns gelungen, in Überzahl zu treffen und in Unterzahl ohne Gegentor zu bleiben. Ich nehme das Positive aus diesem Wochenende mit. Das werde ich auch den Jungs vermitteln."

... das Vier-Punkte-Wochenende gegen Meister Berlin und Vizemeister Mannheim:

"Auch, wenn es natürlich sechs Punkte hätten sein können, vielleicht sogar müssen, bin ich mit der Punktausbeute des letzten Wochenendes insgesamt sehr zufrieden. Zuvor hatten wir mit drei Niederlagen in Serie ein kleines Tief. Wir haben bewiesen, dass wir mit den Top-Teams mithalten können. Bei Fünf-gegen-fünf waren wir oft die bessere Mannschaft. Das gefällt mir."

... NHL-Neuzugang Jamie Benn:

"Ich finde es bemerkenswert, dass Jamie nach dem Berlin-Spiel vor die Presse gegangen ist und von sich aus die Niederlage auf seine Kappe genommen hat. Davor habe ich großen Respekt. Er ist sich als NHL-Spieler nicht zu schade, dies zu tun. Er hat eine falsche Entscheidung getroffen, als er versucht hat, den Puck ins leere Tor zu schießen. Hätte er die Scheibe nur aus dem Verteidigungsdrittel gespielt, wären noch ein paar Sekunden runtergelaufen. Er wird daraus lernen. Aber insgesamt macht Benn einen überragenden Eindruck. Menschlich hat er sich sofort integriert, ist schon jetzt ein fester Bestandteil unserer Mannschaft. Schön zu sehen, wie er zu einem Nico Krämmer geht, ihm einen Klaps gibt und ihn für eine gute Leistung lobt. Sportlich wird Jamie in den kommenden Wochen noch viel stärker werden. Er hatte wenig Spielpraxis im letzten halben Jahr, zudem nur zweimal mit seiner neuen Mannschaft trainiert. Ich kann es kaum erwarten, Jamie am kommenden Wochenende gegen Iserlohn und Straubing zu sehen."