An diesem Freitag feiert NHL-Star Christian Ehrhoff im Spiel gegen die Hamburger seine DEL-Rückkehr bei den Krefeld Pinguinen.

Hamburg.Christoph Schubert griff heute Morgen zum Handy, um seinen Kumpel Christian Ehrhoff mit ein paar warmen Worten in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) willkommen zu heißen. „Ich habe ihn per SMS gefragt, ob er schon ausgeschlafen hat. Die letzten Tage waren ja für ihn mit der Reise und dem Medienrummel ziemlich anstrengend“, sagt Schubert. Seit 15 Jahren ist der Hamburger Kapitän mit dem Neuzugang der Krefeld Pinguine befreundet. Zu gemeinsamen NHL-Zeiten bestand zwischen den beiden Abwehrspielern reger Kontakt. Dieser dürfte in den kommenden Wochen wieder intensiver werden. Ehrhoff wechselte am Dienstag von den Buffalo Sabres zu den Rheinländern, wo er einst seine DEL-Karriere begann und 2003 den Titel holte. Möglich wurde der spektakuläre Transfer durch den Spieler-Streik in der NHL, der besten Liga der Welt. „Für die Liga ist der Wechsel von Ehrhoff überragend. Christian ist ein Gewinn für die DEL. Er hat seine Qualitäten in der NHL über Jahre eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, sagt Schubert, der mit seinen Freezers am Freitag (19.30 Uhr, Laola1.tv live) bei den Krefeld Pinguinen antreten muss. Schubert, der selbst 346 mal in der NHL für Ottawa und Atlanta auflief, hofft, dass er sich mit seinem Kumpel im Vorfeld des Spiels auf ein „alkoholfreies Getränk oder ein gemeinsames Essen“ treffen kann. Bereits am Donnerstag reisen die Freezers nach dem Training nach Krefeld.

Für derart freundschaftliche Dinge wird beim Duell auf dem Eis kein Platz sein. Nach dem wechselhaften ersten Saisonwochenende mit einem 4:2-Sieg gegen Wolfsburg und einer 3:4-Niederlage in Nürnberg wollen die Hamburger in Krefeld eine Reaktion zeigen und den ersten Auswärtssieg der Saison feiern. Das Selbstvertrauen ist bei den Freezers trotz des namhaften Neulings aus der NHL groß. „Christian allein kann es auch nicht reißen. Wir müssen einfach unser Spiel durchziehen. Er wird dafür sorgen, dass Krefeld im Powerplay noch gefährlicher sein wird. Wir müssen einfach von der Strafbank fernbleiben“, sagt Schubert, der sich der Frage, wer denn von beiden den härteren Schlagschuss hat, nicht entziehen konnte. „Ich glaube, wir lagen über all die Jahre immer nahe beieinander. Aber im Alter werden die Schüsse bei ihm und mir etwas langsamer“, scherzt der gebürtige Bayer, der den Lockout in der NHL mit gemischten Gefühlen sieht.

Einerseits, so sagt Schubert, mache der Lockout die europäischen Ligen interessanter, andererseits sei es für das Image der Profiliga nicht gut, mit dem Spielbetrieb auszusetzen. Der Nationalspieler steht in Kontakt mit ehemaligen Mitspielern aus Nordamerika. Natürlich, so sagt Schubert, spricht man auch über einen möglichen Wechsel nach Deutschland. „Ich verrate aber nicht, mit wem ich gesprochen habe. Es kostet ja nichts, mal zu fragen, ob sich der eine oder andere Spieler einen Wechsel nach Hamburg vorstellen könne“, sagt Schubert mit einem Augenzwinkern. Ob die Freezers personell aufrüsten, ist noch nicht sicher. Nur, wenn Stürmer Colin Murphy (Gehirnerschütterung) länger ausfallen sollte, würde sich Sportchef Stéphane Richer mit dem Gedanken beschäftigen, dass Team zu verstärken. Die Anschutz-Entertainment-Group, der Besitzer der Hamburger, hat zumindest für den Fall der Fälle grünes Licht für einen möglichen Transfer eines NHL-Profis. gegeben.