Ein Kommentar von Alexander Berthold

Die Hamburg Freezers sind wieder "in". Am Sonntag gegen die Eisbären Berlin wird die O2 World zum ersten Mal seit drei Jahren wieder ausverkauft sein. Einen großen Anteil am neuerlichen Aufschwung hat Trainer Benoît Laporte. Der impulsive Frankokanadier hat innerhalb eines Jahres aus einem Kellerkind eine konkurrenzfähige Mannschaft geformt, mit der sich die Fans wieder identifizieren können.

Dass der 51-Jährige nun um eine Vertragsverlängerung zittern muss, überrascht, wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft. In den vergangenen Wochen wurden die Verträge zahlreicher Leistungsträger verlängert. Es wäre zu wünschen, dass der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga auch auf dem Trainerposten auf Beständigkeit setzt. Acht Trainer in den vergangenen zehn Jahren waren einer der Gründe dafür, warum der Erfolg um Hamburgs Eishockeyteam einen großen Bogen gemacht hat. Gewiss ist Laporte ein Typ mit Ecken und Kanten, mit dessen direkter Ansprache nicht jeder klarkommt. Aber der Erfolg spricht für ihn. Die Spieler wissen, woran sie bei ihrem Trainer sind, und folgen ihm.

Es ist natürlich das gute Recht und vielleicht auch sogar die Pflicht eines Klubs, selbst im Erfolgsfall alles zu hinterfragen. Dennoch müssten die Verantwortlichen um Geschäftsführer Michael Pfad und Sportchef Stéphane Richer schon einen überragenden Trumpf in der Hinterhand haben, wenn sie den statistisch gesehen besten Trainer der Klubgeschichte freiwillig gehen lassen würden.