Planung für die Zukunft: Der Eishockey-DEL-Klub Hamburg Freezers beginnt die Vertragsgespräche mit ihren einheimischen Leistungsträgern.

Hamburg. Die deutschen Spieler der Hamburg Freezers haben offenbar ganz besondere Talente. So enthüllte Jerome Flaake auf der Internetseite der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), dass er im Sommer mit einem Freund bei der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" aufgetreten war und Herbert Grönemeyers "Der Weg" zum Besten gegeben hatte. Eine Musikkarriere strebt er dennoch eher nicht an. Auf dem Eis hingegen trifft der 21-Jährige häufig den richtigen Ton. Drei Tore und sieben Vorlagen stehen bisher auf der Habenseite des Nationalstürmers.

Da überrascht es nicht, dass Sportdirektor Stéphane Richer schnellstmöglich Vertragsgespräche aufnehmen will. "Wir wollen unsere guten jungen Deutschen halten und werden nicht bis März mit den Verhandlungen warten", sagt der Frankokanadier. Im November, rund um die Auszeit wegen des Deutschland-Cups, werden gemeinhin die Planungen für die nächste Spielzeit begonnen. Neben Flaake sollen auch Sturmpartner Garrett Festerling und Torwarttalent Niklas Treutle langfristig gebunden werden. Auch Abwehrspieler Kevin Schmidt und Stürmer Thomas Oppenheimer dürfen sich Hoffnung auf einen neuen Kontrakt machen. "Die Spieler wissen, was sie an Hamburg haben. Sie sehen, dass man sich hier entwickeln und sogar Nationalspieler werden kann", sagt Richer. Mit den Beratern der Spieler steht er regelmäßig in Kontakt. Bis Ende des Jahres wollen die Freezers ihre Rohdiamanten mit neuen Arbeitspapieren ausstatten.

Wenn am übernächsten Wochenende der Deutschland-Cup startet, treffen traditionell sämtliche Agenten und Sportdirektoren in der Münchner Olympiahalle aufeinander. Thema Nummer eins: deutsche Spieler. Es ist kein Geheimnis, dass die Freezers künftig noch mehr auf den nationalen Markt setzen wollen. "Um den nächsten Schritt in der DEL zu machen, brauchen wir noch zwei, drei richtig gute Deutsche. Langfristig wollen wir nur noch mit sechs oder sieben Ausländern spielen", sagt Richer. Problem: Der Markt ist im kommenden Sommer begrenzt. Die Topspieler stehen unter Vertrag, und die wenigen verfügbaren Profis werden bereits jetzt von den Spitzenklubs gejagt. Patrick Hager, Stürmer des nächsten Freezers-Gegners Krefeld Pinguine, war ein Kandidat, steht aber nach Abendblatt-Informationen bereits beim Ligakrösus Adler Mannheim im Wort.

Mit Interesse verfolgt Richer das Treiben beim finanziell schwer angeschlagenen Traditionsklub DEG Metro Stars. Mit Evan Kaufmann, Daniel Kreutzer und Patrick Reimer stehen dort drei hochinteressante Offensivspieler im Aufgebot, die im Falle des Zwangsabstiegs verfügbar wären. "Auch in Nordamerika gibt es gute Deutsche. Aber ob Spieler wie Marcel Müller zurück nach Deutschland kommen, entscheidet sich frühestens im März", sagt Richer. Mit dem deutsch-kanadischen Verteidiger James Bettauer steht für die kommende Saison bereits ein Transfer fest.

Charlie Cook wird nach seiner schweren Gehirnerschütterung mindestens zwei Wochen fehlen. Der US-Verteidiger konnte das Krankenhaus verlassen, bekam aber strenge Bettruhe verordnet.