Nach drei Heimniederlagen gewinnen die Hamburger das Nordderby der DEL gegen die Hannover Scorpions mit 3:2

Hamburg. Es waren klare Worte, die Benoît Laporte an seine Spieler gerichtet hatte. Der Trainer der Hamburg Freezers forderte nach dem 1:2 gegen den ERC Ingolstadt am vergangenen Sonntag mehr Hingabe und mehr Leistung seiner Führungsspieler. Die deutliche Botschaft des Frankokanadiers scheint bei seinen Spielern angekommen zu sein. Durch das hart erkämpfte, aber dennoch überzeugende 3:2 (1:0, 2:1, 0:1) gegen den Nordrivalen Hannover Scorpions beendeten die Freezers am Freitagabend ihre Mini-Heimkrise mit zuletzt drei Niederlagen in Folge.

Eine Fanfreundschaft wird zwischen den beiden Klubs wohl nie entstehen. Beide Fanlager duellierten sich auf verbaler Ebene mal mehr, mal weniger kreativ. Auch auf dem Eis überwog der Kampf. In einer ausgeglichenen Partie wirkten zunächst die Niedersachsen wacher und zielorientierter. Laportes Team kämpfte sich jedoch in das Derby hinein und ging in Führung. Der in dieser Saison bislang unglücklich aufspielende Stürmer Jesper Jensen behielt im Gewühl vor dem Tor der Scorpions die Übersicht und erzielte per Rückhand sein erstes Tor in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Und da der Däne, der von Laporte aus der Mitte auf den Flügel verbannt worden war, in Sachen Toreschießen Nachholbedarf hatte, legte er mit einem satten Handgelenkschuss zum 2:0 nach. "Ich bin sehr froh, dass ich endlich getroffen habe und zum Heimsieg beitragen konnte", sagte der Matchwinner. Die Hamburger Fankurve kommentierte seinen zweiten Treffer mit Gesängen: "Die Nummer eins im Norden sind wir."

Auch wenn die Gäste verkürzen konnten, ließen die Freezers keinen Zweifel daran, dass sie diese prestigeträchtige Partie unbedingt gewinnen wollten. Rob Collins düpierte vor 8810 Zuschauern, darunter die Fußballer des VfL Wolfsburg, die am heutigen Sonnabend beim HSV antreten müssen, und Neu-Bundestrainer Jakob Kölliker, mit seinem Alleingang über das halbe Feld die gesamte Hannoveraner Hintermannschaft. Für den Spielmacher war das 3:1 gleichzeitig der 100. Treffer in der Beletage des deutschen Eishockeys.

Im Schlussdrittel versuchten die Gäste noch einmal ins Spiel zu kommen. Mehr als ein wegen Torraumabseits aberkanntes Tor und den Anschlusstreffer brachten sie nicht zustande. So reisen die Freezers mit einem wichtigen Erfolgserlebnis im Gepäck zum Sonntagsgastspiel (16.30 Uhr) nach Düsseldorf.

Tore: 1:0 (13:55) Jensen (Aubin, Engelhardt) 5-4, 2:0 (27:17) Jensen (Aubin, Nielsen) 5-4, 2:1 (30:42) Sulkovsky (Mondt, Herperger) 6-5, 3:1 (31:26) Collins, 3:2 (49:10) Hannus (Reiß) 5-4.

Schiedsrichter: Brüggemann (Iserlohn). Zuschauer: 8810. Strafminuten: 4/8.