Ein Kommentar von Alexander Berthold

Es ist noch nicht lange her, da schien Eishockey in Hamburg auf dem absteigenden Ast. Die Mannschaft der Freezers dümpelte am unteren Ende der Deutschen Eishockey-Liga dahin, ihr Besitzer, die amerikanische Anschutz Entertainment Group (AEG), dachte sogar über einen Verkauf des Teams nach. Nun hat sich das Bild gewendet. Die Spieler bieten ein sportliches Spektakel mit Toren und Leidenschaft. Und die AEG-Bosse legten ein Bekenntnis zum Eishockey-Standort Hamburg ab. Die Eiszeit kann weitergehen.

Eine nachvollziehbare Entscheidung. Selbst in schwachen Jahren kamen im Schnitt mehr als 7000 Eishockey-Fans zu den Heimspielen, auch wenn das Angebot häufig nur schwer zu ertragen war. Aber die Amerikaner haben letztlich das lange verborgene Potenzial erkannt. Die Freezers sind eine feste Größe im Hamburger Sport. Mit dem neuen Jugendkonzept, der regionalen Verankerung und dem verstärkten Einsetzen deutscher Spieler soll nun auch die lange vermisste Identifikation hinzukommen.

Nun liegt es an den Hamburgern, das Vertrauen der Eigentümer zu rechtfertigen. Das Dreigestirn aus Geschäftsführer Michael Pfad, Sportdirektor Stéphane Richer und Trainer Benoît Laporte hat nach anfänglichen Problemen zu einer gemeinsamen Linie gefunden. Ihr Ziel kann es nur sein, den Klub dort zu positionieren, wo er nach eigenem Anspruch mittelfristig auch hingehört: in die nationale Spitze. Nach der gewährten Planungssicherheit ist die Chance, dorthin zu kommen, so groß wie wohl noch nie.