Die Hamburg Freezers gewinnen nach spannenden 60 Minuten bei den Straubing Tigers mit 6:5. Coach Laporte fordert bessere Defensive.

Straubing/Hamburg. Benoît Laporte ist ein Mann klarer Worte. "Unser größter Gegner sind wir selbst", predigt der Trainer der Hamburg Freezers fast schon gebetsmühlenartig und hofft, dass sich dieser Satz schnell in den Köpfen seiner Spieler manifestiert. Zu oft spielten die Hamburger zuletzt für die Galerie und vergaßen dabei, die harte Arbeit in der Defensive zu verrichten.

"Olé-olé-Hockey", wie Laporte das bisweilen zu verspielte Agieren seiner Profis beschreibt, sei nur etwas für die Zuschauer und bringe keine Punkte. Seine Spieler scheinen die Botschaft nicht so ganz verstanden zu haben, kamen aber dennoch am Sonntagabend beim 6:5 (3:2, 2:2, 1:1) bei den Straubing Tigers noch einmal mit dem berühmtberüchtigten blauen Auge davon. "Wir müssen auswärts disziplinierter spielen und haben heute mit Glück gegen hart arbeitende Straubinger gewonnen", sagte Laporte nach dem Spiel.

+++ Der härteste Profi der Stadt +++

Die Partie im altehrwürdigen Eisstadion am Pulverturm fing mit fünf Minuten Verspätung an, da versehentlich ein Feueralarm in der Küche der Arena ausgelöst wurde. Auf dem Eis brannte es hingegen von Beginn an im übertragenen Sinne. In der ersten Viertelstunde fielen bereits fünf Tore. Charlie Cook hatte die Hamburger in Führung gebracht, Marius Möchel mit seinem ersten DEL-Tor und Jerome Flaake drehten einen zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand.

Als David Wolf im Mittelabschnitt mit dem ersten Angriff für das vierte Hamburger Tor sorgte, schien der zweite Auswärtssieg der Saison in greifbarer Nähe. Doch erneut brachte eine unerklärliche Passivität die Freezers aus dem Konzept und die Gastgeber zurück ins Spiel. Und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zweier Teams, die mit dem Wort Defensivarbeit nur wenig anfangen konnten. Zudem trug der unorthodox pfeifende Roland Aumüller, der Straubings Schlussmann Barry Brust zu Unrecht mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis schickte, dazu bei, dass sich ein denkwürdiges Spiel mit elf Toren entwickelte.

Am Ende entschieden der starke Garrett Festerling und Brett Engelhardt das Spiel zugunsten der Freezers, die am Dienstag bei den Kölner Haien (19.30 Uhr) antreten müssen. Dann, so hofft Coach Laporte, mit mehr Stabilität in der Defensive.

Tore: 0:1 (6:12) Cook (Aubin), 1:1 (10:53) Röthke (Stewart), 2:1 (11:59) Hundhammer (Elfring, Forster), 2:2 (12:44) Möchel (Engelhardt), 2:3 (13:57) Flaake (Wolf, Festerling), 2:4 (20:46) Wolf, 3:4 (28:31) Röthke (Elfring, Canzanello) 5-3, 4:4 (29:16) Sparre (Elfring, Meunier) 5-4, 4:5 (33:49) Festerling (Flaake), 4:6 (55:18) Engelhardt (Polaczek, Schmidt) 5-4, 5:6 (56:52) Daoust (Ramsay) 4-5. Str.: 13+Spieldauer Brust/16. SR.: Aumüller (Planegg). Z.: 3808.