Freezers-Spielmacher Rob Collins sollte bereits 2005 nach Hamburg kommen, spielte dann aber in der NHL. Jetzt ist er da und überzeugt.

Hamburg. Es war der Sommer 2005. Der Vertrag war vorbereitet, die Gespräche mit dem damaligen Geschäftsführer Boris Capla und Trainer Mike Schmidt verliefen gut. Eigentlich schien alles klar: Rob Collins wird zu den Hamburg Freezers wechseln. Im letzten Moment hörte der kanadische Offensivspieler jedoch auf sein Bauchgefühl und ließ den Wechsel platzen. Er wollte einen letzten Anlauf unternehmen, den Sprung in die NHL zu schaffen. "Und ich habe es geschafft. Ich habe acht Spiele für die New York Islanders absolvieren können. Das war überragend. Aber jetzt bin ich ja mit ein wenig Verzögerung in Hamburg", sagt der Mittelstürmer.

Für die Verantwortlichen der Freezers ist die Verpflichtung des 33-Jährigen, der zuvor fünf Jahre für die DEG Metro Stars in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auflief, der Königstransfer. Vor allem in der vergangenen Saison fehlte es auf der Spielmacherposition an Qualität. Ebenjene Qualität, die der Kanadier an diesem Wochenende bei den Testspielen gegen den EHC Wolfsburg demonstrierte. Bei der 4:5-Niederlage nach Verlängerung am Freitag erzielte er einen Treffer und glänzte mit Spielwitz und Übersicht.

Beim 2:1-Sieg im zweiten Aufeinandertreffen mit dem Vizemeister am Sonntag in Halle/Saale lief Collins als Assistenz-Kapitän auf - und war mal wieder einer der auffälligsten Spieler. Bereits jetzt sieht man, warum die DEG-Fans den Spielmacher einst "Eishockey-Professor" tauften. "Es gibt schlimmere Spitznamen oder?", scherzt Collins und ergänzt: "Ich versuche meine Mitspieler besser zu machen. Meine Statistiken interessieren mich nur am Rande. Wenn wir Erster werden, und ich nur zwei Tore schieße, bin ich der glücklichste Spieler der Liga." Auch wegen dieser Einstellung schätzt Trainer Benoît Laporte seinen Neuzugang. Collins soll nicht nur auf dem Eis, sondern auch in der Kabine ein Vorbild sein. Dass er für sein Team durchs Feuer geht und sich auch für die Drecksarbeit nicht zu schade ist, bekam vor vier Jahren ausgerechnet sein heutiger Mitspieler Aleksander Polaczek zu spüren.

"Ich war bei der DEG, Polaczek in Nürnberg. Wir waren beide frustriert, und es endete in einer Schlägerei. Wer gewonnen hat, lasse ich mal lieber offen. Wir müssen immer wieder schmunzeln, wenn wir uns zurückerinnern", sagt Collins, der einen Vertrag bis 2013 bei den Freezers hat und mit großer Vorfreude auf die kommende Saison blickt. "Wir haben so viel Potenzial. Jetzt gilt es, schnell als Team zusammenzuwachsen. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Ich will mit den Freezers in die Play-offs."