Testspieler James Bettauer wird in Kürze Deutscher und könnte dann zu den Freezers wechseln. “Der Junge hat was“, sagt Sportchef Richer.

Hamburg. Spricht man die Verantwortlichen der Hamburg Freezers auf James Bettauer an, geraten sie unisono ins Schwärmen. "Der Junge hat was", lobt Sportdirektor Stéphane Richer, der das Talent über Kontakte nach Kanada empfohlen bekam. Auch Trainer Benoît Laporte gefällt, was der 20-jährige Kanadier, der ein zweiwöchiges Probetraining beim Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) absolviert, bisher zeigt. "Er ist groß, ein guter Schlittschuhläufer und vor allem ein Rechtsschütze. James hat Talent und die richtige Einstellung. Er gefällt mir", sagt Laporte, der den Rohdiamanten auch über das zeitlich begrenzte "Try-out" schleifen würde.

Was Bettauer zudem so interessant macht: In Kürze wird das Talent einen deutschen Pass erhalten. Sein Vater kommt aus Berlin und verfügt zudem über Verwandtschaft in Nürnberg. Die nötigen Unterlagen für die neue Staatsangehörigkeit sind bereits zusammengestellt. In drei Monaten könnte Bettauer Deutscher sein. "Ich würde gerne hierbleiben. Die Freezers haben mich sehr gut aufgenommen. Jetzt liegt es an mir, mich zu zeigen", sagt der Defensivspieler, der zurzeit bei seinem Mitspieler Christoph Schubert in Altona wohnt. "Das ist schon cool, mit ihm zusammenzuwohnen. Von einem Spieler seiner Klasse kann ich sehr viel lernen." Und er scheint schnell zu lernen, wie Eishockey in Deutschland funktioniert. Zwar musste er sich auf die europäische Spielweise und die größere Eisfläche gewöhnen, mittlerweile aber deutet das Abwehrtalent an, dass er die letzte offene Verteidigerstelle bei den Freezers besetzen könnte.

Sein Trainer geht sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn er sich so weiterentwickelt, wird er in seiner Karriere einen Haufen Geld verdienen. Gute rechts schießende Verteidiger sind im Eishockey extrem selten", sagt Laporte, der Bettauer den Sprung in die NHL zutraut. So weit denkt der Testspieler noch nicht. Er könnte sich eine Karriere in Deutschland vorstellen. Und das am liebsten bei den Freezers.