Der Eishockey-Stürmer bat um die Freigabe und schließt sich nun den Winnipeg Jets an. Zunächst soll er im Farmteam St. John Ice Caps spielen.

Hamburg. Eigentlich war alles genau geplant. Am kommenden Freitag sollte Jason King gemeinsam mit Ehefrau Jennifer und den beiden Kindern Kayden und Kaiser Jay um 17.45 Uhr auf dem Flughafen Fuhlsbüttel landen. Doch der Stürmer der Hamburg Freezers wird an diesem Tag nicht aus dem Flugzeug steigen. Der bis 2012 laufende Vertrag wurde auf Wunsch des Kanadiers zehn Tage vor dem Trainingsstart aufgelöst. "Ich habe ein Angebot aus Nordamerika, das ich einfach nicht ablehnen konnte. Es fällt mir schwer, Hamburg nach zwei Jahren zu verlassen. Aber die Chance, in meinem Heimatland noch einmal auf hohem Niveau zu spielen, ist einmalig", sagt King.

Nach Abendblatt-Informationen wechselt der Torjäger zum neuen NHL-Team Winnipeg Jets. Allerdings soll King vorerst im Farmteam St. John Ice Caps zum Einsatz kommen. Der zweifache Familienvater hofft jedoch auf den Sprung in die beste Liga der Welt. "Wir waren total überrascht. Jason rief mich am Sonntag an und bat um die Freigabe. Ich habe mich mit Trainer Benoît Laporte und Geschäftsführer Michael Pfad beraten. Wir sind zu dem Schluss gekommen, ihm die Freigabe zu erteilen", sagt Sportdirektor Stéphane Richer, der klar betont, dass der Impuls zur Vertragsauflösung vom Stürmer selbst und nicht vom Klub ausging.

Für die Freezers ist der Wechsel des 29-Jährigen dennoch eine galante Lösung eines Problems, das in der Vorbereitung unweigerlich aufgekommen wäre. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Laporte alles andere als ein glühender Fan des ehemaligen Mannheimers ist. Bereits in der letzten Saison wurde King, der in zwei Jahren 103 Partien absolvierte und dabei 41 Tore erzielte und 36 Vorlagen beisteuerte, in die vierte Reihe strafversetzt. Der als sensibel geltende Offensivspieler passt nicht in das Konzept des sehr als konsequent geltenden Laporte, der künftig aggressives, laufintensives Eishockey spielen lassen will. "Wir haben immer gesagt, dass wir mit Jason in der letzten Saison nicht zufrieden waren, aber wir wollten mit ihm planen. Vor zwei Jahren hat er für die Freezers immerhin noch 25 Tore gemacht", sagt Richer. Im Juli trafen sich Laporte und King extra in Montreal, um ein Gespräch über die gemeinsame Zukunft beim Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu führen.

Mit dem Ergebnis, dass Jason King in der Vorbereitung die Möglichkeit hat, sich zu präsentieren. Eine Option, die nun hinfällig ist. Daher überlegen die Freezers, noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden. "Wir haben keine Panik", sagt Stéphane Richer und ergänzt: "Ich werde sicher noch einmal meine Liste mit Namen von Offensivspielern raussuchen und den Markt beobachten. Sollte jemand dabei sein, der uns hilft, würden wir etwas tun." Durch den Abgang des Publikumslieblings ist zumindest wieder Geld frei geworden. King gehörte bei den Freezers zu den Topverdienern.