Ein Wechsel des Eigners beim Hamburger Klub würde aus Ligasicht Chancen bieten. Die Freezers müssen keine DEL-Probleme befürchten.

Hamburg. Die Hamburg Freezers müssen bei ihrem angestrebten Eigner-Wechsel keinerlei Probleme mit der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) fürchten. "Die DEL hat bei normalen Eignerwechseln, bei denen der Vereinsname oder der Standort des Klubs nicht verändert werden, keinerlei Mitspracherecht", erklärte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Der derzeitige Eigner Anschutz Entertainment Group (AEG) hatte in der vergangenen Woche erklärt, seinen 100-Prozent-Anteil an den Freezers per sofort verringern oder auch komplett abstoßen zu wollen.

Rechtsanwalt Tripcke sagte, die DEL müsse mit ihrer Gesellschafterversammlung lediglich zustimmen, wenn Klubs an einen anderen Standort verlegt werden sollen, wie es 2002 mit den aus den München Barons hervorgegangenen Freezers passiert war. Auch eine Neubenennung bedarf der DEL-Zustimmung. Sollte ein Klub eine Erweiterung seines Namens in Erwägung ziehen, um wie beispielsweise in Nürnberg mit Thomas Sabo einen Hauptsponsor zu integrieren, habe die DEL ein Vetorecht, um anstößige Änderungen zu verhindern.

Grundsätzlich steht die DEL Eignerwechseln positiv gegenüber. "Wenn wir unsere Basis durch neue Eigner verbreitern können, ist eine solche Diversifizierung zu begrüßen", sagte Tripcke, "zumal ich mir sicher bin, dass Anschutz die Freezers nur in sehr solide Hände abgibt. Immerhin sind sie als Betreiber der O2 World daran interessiert, einen ordentlichen Mieter zu binden."

Das seriöse Verkaufsgeschäft soll die Hamburger Privatbank M. M. Warburg abwickeln, die von der AEG mit der Suche nach potenziellen Investoren beauftragt wurde. Diese hat einen Prospekt erstellt, der alle Geschäftszahlen des Klubs enthält und deshalb Interessierten erst zugänglich gemacht wird, wenn diese eine ernsthafte Kaufabsicht und die dazu notwendigen finanziellen Mittel nachgewiesen haben. Jan-Frederik Belling, bei Warburg zuständig für den Freezers-Verkauf, sagte: "Es ist eine schöne Herausforderung, für ein Team wie die Freezers einen Eigner zu finden. Einen deutschen Meister zu verkaufen ist natürlich einfacher."

Die Freezers bestätigten die Zugänge der Angreifer Thomas Dolak und David Wolf sowie der Verteidiger Patrick Köppchen (alle Hannover Scorpions) und Kevin Schmidt (Hannover Indians). Schmidt unterschrieb für ein Jahr, der Rest bis 2013.