Ein Gedankenspiel von Björn Jensen

Die Hamburg Freezers suchen einen neuen Eigner. Nehmen wir einmal - unverfänglich, weil unrealistisch - an, der Spielehersteller Ravensburger würde den Klub übernehmen und hätte die Möglichkeit, ihn nach eigenen Vorstellungen umzugestalten. Wäre es da nicht verlockend, aus den Eisschränken die Eiswürfel zu machen? Und ins Klubwappen statt der Freezers-Maske ein Firmenlogo einzuarbeiten? Es gibt in der Deutschen Eishockey-Liga Beispiele, in denen derlei Dinge umgesetzt wurden. Auch wenn kein Fan den Nürnberger Klub als Thomas Sabo Ice Tigers bezeichnet, hat sich der Bekanntheitsgrad des Unternehmens erhöht. Dass die Sympathiewerte proportional dazu gestiegen sind, darf bezweifelt werden. Deshalb sollte die Selbstverwirklichung, die ein Eigner mit seinem Einstieg bei einem Klub vollzieht, Grenzen haben. Vereinsname und Logo müssen, wenn Tradition gewahrt bleiben soll, unantastbar bleiben.

Wie ein Investor sein Kapital dennoch gewinnbringend einsetzen kann, zeigt das Beispiel der Berliner Gasag, die als Hauptsponsor der Eisbären auf dem Trikot präsent ist, einen Teil ihres Geldes jedoch für die Förderung des Nachwuchses gebunden hat. Das in zwei Jahren geplante Nachwuchsteam "Eiswürfel" nennen - warum nicht? Wenn der neue Freezers-Eigner werblich zurückhaltend, aber mit Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Klubs als Unterstützer auftritt, wenn er sich Angestellten, Förderern und Fans gegenüber gleichermaßen öffnet und sie in sein Konzept einbindet, dann können alle profitieren.