Ein Kommentar von Björn Jensen

Die Fakten sind ernüchternd: Nach dem gestrigen 1:4 in Berlin haben die Hamburg Freezers zum zweiten Mal in Folge den Einzug in die Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verpasst. Mit dem Anspruch, dauerhaft einen Platz unter den besten sechs zu belegen, waren sie gestartet. Die zweitschwächste Offensivleistung der Liga reichte letztlich nicht, um auch nur an einem Spieltag auf einem einstelligen Tabellenrang zu stehen. Zu häufig fehlte das entscheidende Fünkchen an Einsatzwillen, zu oft ließen die Führungsspieler Mannschaft und Trainer im Stich.

Dennoch bleibt am Ende einer enttäuschenden Saison die Erkenntnis, dass die Freezers den richtigen Weg eingeschlagen haben. Das Konzept von Sportdirektor Stephane Richer, auf eine Mischung aus gestandenen Ausländern und deutschen Toptalenten zu setzen, ist das einzig mögliche. Der Geburtsfehler, Richer in Personalunion auch als Trainer arbeiten zu lassen, wurde durch die Verpflichtung von Benoît Laporte Ende Dezember behoben. Zu spät, um diese Saison zu retten, aber rechtzeitig, um sich für die Zukunft aufzustellen. An Laporte und Richer festzuhalten ist deshalb trotz des aktuellen Misserfolgs richtig.

Unterschätzt haben alle Verantwortlichen, dass ein Totalumbruch wie im Sommer 2010 Zeit braucht, um Erfolge hervorzubringen. Diese Zeit, das hat auch der chronisch ungeduldige Geschäftsführer Michael Pfad gelernt, muss man sich nehmen. Wird die Mannschaft auf Schlüsselpositionen - Torhüter, Topcenter - verbessert, dann muss Platz sechs in der neuen Saison kein Traum bleiben.