Ein Kommentar von Alexander Berthold

Die Hamburg Freezers machten in den vergangenen Jahren zumeist negative Schlagzeilen. Trotz eines radikalen Umbruchs mit insgesamt 23 (!) neuen Profis dümpeln die chronisch erfolglosen Kufenkünstler auch in der aktuellen Saison im Niemandsland der Tabelle. Mit der Verpflichtung von Nationalspieler Christoph Schubert sorgt der Eishockeyklub nun endlich einmal für einen Paukenschlag im positiven Sinne und lässt nach Jahren Worten Taten folgen.

Vor jeder Spielzeit kündigten die Hamburger an, vermehrt auf qualitativ hochwertige einheimische Profis setzen zu wollen. Nach den Transfers der begehrten Talente Jerome Flaake, Thomas Oppenheimer und Niklas Treutle im Sommer ist es den Freezers nun gelungen, einen deutschlandweit bekannten Profi mit Strahlkraft und Charisma unter Vertrag zu nehmen. Die Devise lautet endlich Klasse statt Masse. Nur mit Spielern der Qualität von Schubert kann es den "Eisschränken" gelingen, in die nationale Spitze vorzudringen und jene Euphorie zu entfachen, die die Arena einst zu einem Hexenkessel werden ließ.

Die Verantwortlichen um Trainer und Sportdirektor Stéphane Richer haben dies scheinbar erkannt und kündigen an, dass die Verpflichtung des NHL-Stars nur der Anfang sei. Der Traum von der Meisterschaft lebe bei den Freezers nach wie vor. Eine zeitliche Vorgabe gibt es für dieses Ziel nicht. Dass noch die aktuelle Saison mit dem Auftritt auf dem Rathausbalkon endet, ist indes nicht zu erwarten. Schubert als alleinigen Heilsbringer zu sehen wäre vermessen.