Der Angreifer, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, wird den Verein im Sommer aller Voraussicht nach verlassen.

Hamburg. Bei kaum einem Spieler in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) steht das Auftreten auf und abseits der Eisfläche so im Gegensatz wie bei Freezers-Stürmer John Tripp (32). Wenn er für das Hamburger Team auf Torejagd geht, schont er weder sich noch seine Gegenspieler. Der Privatmensch Tripp hingegen ist jemand, der ein Herz für Menschen hat, denen es nicht so gut geht wie ihm selbst. Seit zwei Jahren versteigert er bei jedem Heimspiel der "Eisschränke" Trikots, Schläger und andere wertvolle Ausrüstungsgegenstände zugunsten seiner "Tripp-Charity". Die Erlöse gehen an die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. Heute übergibt er im UKE einen Scheck über 30 000 Euro. Bereits in der Vorsaison kamen insgesamt 40 000 Euro für den guten Zweck zusammen. "Allerdings muss die Tripp-Charity vielleicht bald umziehen", sagte der Nationalspieler, der vor vier Jahren selbst an Hautkrebs erkrankt war, nachdenklich.

Im Klartext heißt das: Der Stürmer, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, wird den Verein im Sommer aller Voraussicht nach verlassen. Tripp wollte Klarheit über seine Zukunft haben und bekam in einem Telefonat mit dem neuen Sportdirektor Stéphane Richer deutliche Signale. "Mir wurde gesagt, dass man im Augenblick nicht über Vertragsverlängerungen redet. Auch nicht mit mir. Das muss ich akzeptieren, aber ich werde mich jetzt anderweitig umsehen und nicht auf die Freezers warten. Auch wenn ich sehr gerne hier bleiben würde", so Tripp, der mit zwölf Toren und 13 Vorlagen eine ordentliche Saison spielt. Die Absage an den charismatischen Stürmer kommt überraschend, da deutsche Spieler sehr rar sind. Einheimische Topspieler stehen längst bei anderen Klubs unter Vertrag.

Während Tripp also wohl den Verein verlassen wird, könnte Jeff Tomlinson, derzeit Assistenztrainer beim Anschutz-Bruderklub Eisbären Berlin, in der kommenden Saison bei den Freezers als Trainer hinter der Bande stehen. "Es ehrt mich, dass mein Name bei den Freezers gehandelt wird. Ich würde diesen Job sehr gerne annehmen, aber es gab noch keine Gespräche. Klar ist aber auch, dass ich irgendwann als Headcoach arbeiten will", sagte Tomlinson gegenüber dem Abendblatt. Pikantes Detail: Der Deutschkanadier pflegt seit Jahren eine gute Freundschaft mit Richer und gilt zudem als exzellenter Förderer junger Talente. Daher würde er perfekt in die neue Philosophie der Freezers passen. Bei John Tripp scheint dies dagegen nicht der Fall zu sein.

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