Gegen Lettland siegte die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp mit 5:2. Erster Gegner in Vancouver ist Titelverteidiger Schweden.

Frankfurt/Main. Der Eishockey-Nationalmannschaft ist die Olympia-Generalprobe gelungen. Das Team von Bundestrainer Uwe Krupp bezwang am Mittwochabend in Frankfurt/Main Lettland nach schwachem Beginn noch mit 5:2 (0:2, 2:0, 3:0). Vor 5200 Zuschauern erzielten Marcel Müller, Alexander Barta, zweimal Michael Wolf und Kai Hospelt die Tore für die Gastgeber. Für die Letten traf Martins Cipolis doppelt. „Es war ein gutes Spiel. Das Ergebnis ist schön, aber wichtiger war, wie wir spielen. Wir haben uns gut zurückgekämpft“, lobte Coach Krupp.

Einen Tag vor der Abreise nach Vancouver gefiel die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) vor allem durch ihre Moral und ihren Siegeswillen. Ohne die sieben deutschen Spieler aus der nordamerikanischen Profiliga NHL war allerdings die Defensive ein Schwachpunkt.

Drei Monate nach ihrem Überraschungssieg beim Deutschland-Cup fanden die Hausherren zunächst nicht ins Spiel, wirkten unsortiert und fahrig. Die Letten waren technisch und läuferisch überlegen. Janis Sprukts setzte mit einem Lattentreffer (14. Minute) den ersten Warnschuss, dann brachte Cipulis die Gäste mit seinem Doppelpack (15./20.) verdient 2:0 in Führung. Im zweiten Drittel aber kämpften sich die Deutschen endlich in die Partie. Der Kölner Müller sorgte in Unterzahl mit seinem ersten Länderspieltor für den Anschluss (21.), der Hamburger Barta glich im Nachsetzen aus (34.).

Die Letten wirkten nun angeschlagen, das DEB-Team setzte konsequent nach. Zweimal stand Iserlohns Torjäger Wolf (44./46.) goldrichtig. Den Schlusspunkt setzte der Wolfsburger Hospelt (58.). Damit glückte den Krupp-Schützlingen das erhoffte Erfolgserlebnis im einzigen Vorbereitungsspiel vor Olympia.

Die DEB-Auswahl fliegt am Donnerstag nach Vancouver. Erst dort stoßen die NHL-Profis zur Mannschaft. Bis zum 15. Februar muss Bundestrainer Krupp dann sein endgültiges 23-Mann-Aufgebot benennen. Erster Gegner im olympischen Turnier ist am kommenden Mittwoch Titelverteidiger Schweden, es folgen die Partien gegen Finnland und Weißrussland.

Schon vor der Abreise nach Kanada kochte erneut die Debatte um die kurze Olympia-Vorbereitung des deutschen Teams hoch. Krupp hatte im Vorfeld mehrfach den engen Spielplan der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kritisiert und sich mehr Tests gewünscht. Unmut gibt es auch innerhalb der Liga, weil noch bis kommenden Mittwoch in der DEL gespielt wird und die Vereine dabei auf ihre bereits zu Olympia abgereisten Nationalspieler verzichten müssen. „Niemand hatte bei uns eine bessere Idee“, erklärte DEL-Chef Gernot Tripcke der Zeitung „Die Welt“ (Mittwoch-Ausgabe). Der Spielplan sei durch die Gesellschafter der 15 DEL-Clubs „sehenden Auges“ einstimmig beschlossen worden.