Wenn die Freezers heute (19.30 Uhr, Color-Line-Arena) gegen Iserlohn antreten, werden viele Blicke auf Torhüter Bobby Goepfert gerichtet sein.

Hamburg. Geduldig schrieb Freezers-Torwart Robert "Bobby" Goepfert nach dem gestrigen Training Autogramme. Dabei nahm er sich für eine Gruppe Zweitklässler, die den Weg in die Volksbank-Arena gefunden hatte, besonders viel Zeit. Hier eine Unterschrift, dort ein Foto - der US-Amerikaner geht in seiner Rolle als Publikumsliebling beim Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf.

Der 26-Jährige genießt die Anerkennung, obwohl er das Rampenlicht scheut. Bevor die Hamburg Freezers heute Abend (19.30 Uhr, Color-Line-Arena) gegen die Iserlohn Roosters nach dem vielleicht letzten Strohhalm im Kampf um die Pre-Play-offs greifen, werden wieder tausende Augenpaare auf ihn gerichtet sein. Goepfert wird als Spieler des Monats Februar gekürt. Bereits zum dritten Mal in Folge wählten ihn die Fans zum besten Akteur - ein Novum. "Wow, das ist überragend. Dabei hatte ich nicht mal einen besonders guten Monat. Gut, dass unsere Fans anscheinend nur die Heimspiele bewertet haben", sagt Goepfert und legt sein typisch verschmitztes Lächeln auf.

"Das bedeutet mir wahnsinnig viel. Vom ersten Tag an haben mich die Fans gefeiert. Es macht diese kurze Zeit, die ich hier bin, noch ein Stück spezieller", ergänzt der Schlussmann, der diese Momente versucht aufzusaugen. Denn er weiß, dass seine Zeit in Hamburg, trotz starker Leistungen und 92,1 Prozent gehaltener Schüsse, abgelaufen ist.

Einzelne Fangruppen kündigten in einem Internetforum bereits Protestaktionen für den Verbleib des Torhüters an. "Echt? Ich protestiere mit", scherzt Goepfert, ehe er mit ernster Miene anfügt: "So ist leider das Geschäft. Neuer Manager, neuer Trainer, neue Ideen. Ich habe mit meinem Berater gesprochen, und er sagte mir, dass ich mir keine allzu großen Hoffnungen auf einen neuen Vertrag in Hamburg machen soll. Aber vielleicht geschieht ja noch ein Wunder."

Ein solches benötigen die Freezers auch auf dem Eis, um noch die Pre-Play-offs zu erreichen. Sieben Spiele vor Saisonende trennen die Hamburger zehn Punkte vom anvisierten zehnten Rang. Sollte der finanziell angeschlagene Ligakonkurrent Kölner Haie Insolvenz anmelden, könnte sogar Rang elf zur Teilnahme berechtigen. "Auf solche Rechenspiele sollten wir uns gar nicht erst einlassen. Fakt ist: Wir können uns keine Ausrutscher erlauben", sagt Goepfert.

Das Restprogramm spricht mit Duellen gegen die direkten Konkurrenten Iserlohn, Köln und Augsburg für die Hamburger. Allerdings müssen sie auf Schützenhilfe hoffen. Goepfert: "Bei unserem Saisonverlauf würde mich gar nichts mehr wundern. Ich würde sehr gerne Play-offs spielen. Da können sich Keeper einen Namen machen." Das ist ihm in Hamburg auch ohne Endrunde gelungen.