Der neue kanadische Freezers-Stürmer steuerte ein Tor und eine Vorlage zum 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen die Kölner Haie bei.

Hamburg. Den letzten Beweis dafür, dass am Sonntagabend wirklich keine Angst im Spiel war, erbrachte Ryan Stone, als die Arbeit getan war. Völlig ohne Deutschkenntnisse stimmte der kanadische Neuzugang der Hamburg Freezers nach dem 3:2 (0:1, 2:1, 0:0, 1:0)-Sieg nach Verlängerung gegen "Angstgegner" Kölner Haie, gegen den es zuletzt sechs Pleiten in Serie gegeben hatte, die Jubelgesänge mit den 10 779 Zuschauern an. Teamkollege Jerome Flaake soufflierte. Es waren verdiente Ovationen nach einem Eishockeyspiel, das keinen Verlierer verdient hatte. "Ich freue mich sehr über mein Tor und darüber, dass ich für diese tollen Fans endlich treffen konnte", sagte Stone.

Von Beginn an entwickelte sich ein rasantes Spiel mit einer Fülle an Torchancen auf beiden Seiten, wobei die Freezers zum wiederholten Mal eine sehr freie Interpretation des Themas "sichere Defensive" aufführten. Was sich Rainer Köttstorfer in der fünften Minute bei seinem Pass in den Schläger des Kölners Felix Schütz dachte, war nicht zu ergründen. Auf jeden Fall verwirrte er seine Nebenleute damit derart, dass niemand den früheren Freezers-Angreifer John Tripp an dem Flachschuss hinderte, den Torhüter John Curry erst sah, als er hinter ihm im Netz zappelte. In der Folge hatten beide Teams Pech mit Latten- oder Pfostentreffern, dennoch war die Führung für die agilen Gäste verdient.

Doch dass die Freezers sich mit aller Macht gegen die Negativbilanz stemmen wollten, wurde nach Wiederbeginn deutlich. Hamburg war nun das bessere Team - und hatte in Stone den Mann, der den Unterschied machte. Erst konnte der Angreifer auf Vorlage von Serge Aubin sein Premierentor in der DEL feiern, dann leistete er eine brillante Vorarbeit zum Führungstreffer durch Patrick Traverse, der zentral vorm Tor so frei war, Stones präzisen Querpass ins Netz zu löffeln. Köln hatte zwar die zwingenderen Chancen, als Schütz zweimal allein auf Curry zulief. Da er ihn aber nicht überwinden konnte, benötigten die Haie die Hilfe der beiden Hauptschiedsrichter, um zum Ausgleich zu kommen. Kapitän Christoph Schubert und Thomas Dolak saßen wegen zweifelhafter Strafen draußen, als Alexander Weiß das 2:2 schaffte.

Im Schlussdrittel drängten beide Teams auf den Sieg, doch die Entscheidung fiel erst in der Verlängerung. Ausgerechnet der zuletzt stark kritisierte Brett Engelhardt schien keine Lust auf Mehrarbeit zu haben, denn schon nach 15 Sekunden schlug sein brachialer Schuss von linksaußen unhaltbar für Kölns starken Torhüter Danny aus den Birken im Kasten ein. Schon morgen (19.30 Uhr, O2 World) können die Hamburger gegen Tabellenschlusslicht Nürnberg nachlegen.

Tore: 0:1 (4:56) Tripp (Gogulla, Lüdemann), 1:1 (22:17) Stone (Aubin, Oppenheimer), 2:1 (32:22) Traverse (Stone, Aubin), 2:2 (34:11) Weiß (Moritz Müller, Lakos) 5-3, 3:2 (60:15) Engelhardt (Schubert) 4-3. Strafminuten: 8 10 Schubert/16. SR: Bauer/Steinecke (Nürnberg/Brotterode). Z.: 10 779.