Sakhir. Der Trainingsauftakt in Bahrain gehört dem deutschen Mercedes-Piloten. Vettel taktiert mit eigenwilliger Strategie und Reifenmischung.

Nico Rosberg hat mit der klaren Bestzeit beim Trainingsauftakt zum Großen Preis von Bahrain seine Ambitionen auf den ersten Sieg in der Wüste von Sakhir unterstrichen. Zehn Jahre nach seinem Formel-1-Debüt an selber Stelle verwies der mittlerweile 30 Jahre alte Mercedes-Pilot seinen Teamkollegen Lewis Hamilton auf den zweiten Platz. Der Titelverteidiger, dreimalige Weltmeister und Bahrain-Sieger von 2014 und 2015 war eine gute halbe Sekunde langsamer als Rosberg. Sebastian Vettel im Ferrari über 2,7 Sekunden.

Allerdings fuhr der Heppenheimer im Gegensatz zu Hamilton am Freitag auch auf einer anderen, härteren und damit langsameren Reifenmischung. Vettel reihte sich auf Platz elf ein. Drittschnellster war sein Teamkollege Kimi Räikkönen, allerdings auch noch über 1,8 Sekunden langsamer als Rosberg.

Mit einem weiteren Sieg kann der gebürtige Wiesbadener in der Serien-Gewinner-Bestenliste der Formel 1 mit Hamilton gleichziehen. Der 30-Jährige ist seit dem 1. November im Rennen unbesiegt. „Ich habe nur einen Sieg im Rücken, das ist mein Gefühl“, betonte Rosberg allerdings - allein der Titel in diesem Jahr zählt. Dass er ihn noch nie geholt hat, frustriert ihn nach eigener Aussage nicht.

„Ich habe in den vergangenen beiden Jahren alles gegeben, Lewis hat aber einen besseren Job gemacht und gewonnen“, sagte Rosberg in einem Interview auf der Formel-1-Homepage. „Dieses Jahr werde ich es wieder versuchen“, betonte er.

Der Saisonauftakt in Bildern:

Irrer Saisonstart in die Formel 1

Überlebt: Fernando Alonso blickt noch einmal auf seinen völlig zerstörten Boliden
Überlebt: Fernando Alonso blickt noch einmal auf seinen völlig zerstörten Boliden © dpa | Srdjan Suki
Nico Rosberg (M.) siegt in Australien von Lewis Hamilton (l.) und Sebastian Vettel (r.)
Nico Rosberg (M.) siegt in Australien von Lewis Hamilton (l.) und Sebastian Vettel (r.) © dpa | Diego Azubel
Nervenstark: Nico Rosberg gewinnt den Saisonauftakt in Melbourne
Nervenstark: Nico Rosberg gewinnt den Saisonauftakt in Melbourne © dpa | Srdjan Suki
Geht gesnekten Hauptes, aber immerhin geht er: Fernando Alonso (r.) nach seinem Crash
Geht gesnekten Hauptes, aber immerhin geht er: Fernando Alonso (r.) nach seinem Crash © dpa | Srdjan Suki
"Ich lebe!" Fernando Alonso © Getty Images | Mark Thompson
Streckenposten räumen die Reste von Alonsos Auto weg
Streckenposten räumen die Reste von Alonsos Auto weg © dpa | Joe Castro
Erschütternd: Überreste des Formel-1Boliden von Fernando Alonso
Erschütternd: Überreste des Formel-1Boliden von Fernando Alonso © dpa | Joe Castro
Nico Rosberg gewann das erste Rennen
Nico Rosberg gewann das erste Rennen © WITTERS | Rubio
Unglücklicher Zweiter, wenn auch im coolen Look: Weltmeister Lewis Hamilton
Unglücklicher Zweiter, wenn auch im coolen Look: Weltmeister Lewis Hamilton © Getty Images | Mark Thompson
Sebastian Vettel beim Start vorn
Sebastian Vettel beim Start vorn © dpa | Diego Azubel
Sebastian Vettel (Ferrari) verbremste sich später
Sebastian Vettel (Ferrari) verbremste sich später © dpa | Julian Smith
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Vettel will den Alonso-Rekord

Mit dem Sieg in Australien brachte sich Rosberg zum Auftakt in die Top-Ausgangsposition. Dahinter folgen Hamilton und Vettel. Beide gewannen bereits je zweimal auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain-Kurs; Vettel 2012 und 2013 noch im Red Bull, Hamilton in den vergangenen beiden Jahren. Gewinnt der britische Titelverteidiger am Sonntag (Start 17 Uhr MESZ/RTL und Sky), ist ihm als erstem Piloten in der Sakhir-Wüste der Hattrick gelungen.

Das will Vettel aber nicht zulassen und seinerseits mit Bahrain-Rekordgewinner Fernando Alonso (drei Siege) gleichziehen. Während der Spanier nach dem Startverbot durch die Ärzte wegen gebrochener Rippen und einer Lungenblessur sein McLaren-Team und insbesondere seinen Ersatzfahrer Stoffel Vandoorme von der Box aus unterstützen will, hat Vettel seinen ersten Sieg seit dem 20. September 2015 in Singapur im Blick.

Vettels neuer Ferrari:

Sebastian Vettel bekommt einen neuen Ferrari

Mit diesem Boliden geht Ferrari in der kommenden Formel-1-Saison an den Start
Mit diesem Boliden geht Ferrari in der kommenden Formel-1-Saison an den Start © dpa | Ferrari Press Office/Colombo
Mit dem technisch überarbeiteten SF16-H will der italienische Rennstall Mercedes angreifen
Mit dem technisch überarbeiteten SF16-H will der italienische Rennstall Mercedes angreifen © dpa | Ferrari Press Office/Colombo
Ex-Weltmeister Sebastian Vettel zeigt sich bereits angetan von seinem neuen Wagen:
Ex-Weltmeister Sebastian Vettel zeigt sich bereits angetan von seinem neuen Wagen: "Er sieht toll aus" © dpa | Ferrari Press Office/Colombo
Rund vier Jahrzehnte später ist die Airbox, der Bereich unmittelbar hinter dem Cockpit, wieder weiß
Rund vier Jahrzehnte später ist die Airbox, der Bereich unmittelbar hinter dem Cockpit, wieder weiß © dpa | Ferrari Press Office/Colombo
Direkt am Lufteinlass sind zudem die italienischen Nationalfarben angebracht
Direkt am Lufteinlass sind zudem die italienischen Nationalfarben angebracht © dpa | Ferrari Press Office/Colombo
Auch Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland) wird den Boliden nutzen
Auch Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland) wird den Boliden nutzen © dpa | Ferrari Press Office/Colombo
Vorgestellt wurde das Auto am Ferrari-Sitz in Maranello
Vorgestellt wurde das Auto am Ferrari-Sitz in Maranello © dpa | Ferrari Press Office/Colombo
Der neue Formel-1-Wagen SF16-H der Scuderia Ferrari für die Saison 2016
Der neue Formel-1-Wagen SF16-H der Scuderia Ferrari für die Saison 2016 © dpa | Scuderia Ferrari
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Im ersten Einfahren für das Rennen am Sonntag und die erneut im umstrittenen neuen Modus ausgefahrene Qualifikation am Samstag verbuchte der 28 Jahre alte Heppenheimer allerdings mit 14 die wenigsten Runden aller 22 Fahrer. Auch seine weiteren Landsmänner, Nico Hülkenberg auf Platz sechs mit 27 im Force India und Pascal Wehrlein als 17. mit 25 Umläufen im Manor, spulten mehr Kilometer ab.

Dabei bot das für Bahrain eher ungewöhnliche Wetter erstmals bereits die Rahmenbedingungen fürs Qualifying und fürs Rennen - beide beginnen Ortszeit erst um 18.00 Uhr unter Flutlicht. Die Temperaturen sind bis dahin selbst an heißen Tagen deutlich gesunken, am Freitag im ersten Training lagen sie aber auch schon tagsüber bei lediglich etwas mehr als 20 Grad.