São Paulo . Nico Rosberg setzt seine Pole-Serie fort. Auch in São Paulo verweist er Weltmeister Lewis Hamilton auf den zweiten Platz.

Nico Rosberg hat seine imposante Pole-Serie in der Formel 1 fortgesetzt und sich für das vorletzte Saisonrennen in São Paulo die beste Ausgangsposition verschafft. Der gebürtige Wiesbadener raste zum fünften Mal nacheinander auf den ersten Startplatz und verwies seinen Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton erneut auf Rang zwei. Sebastian Vettel musste sich in seinem Ferrari in der Qualifikation am Sonnabend wieder mit Platz drei begnügen.

Die Aussichten für Rosberg, sich die Vize-Weltmeisterschaft schon in Brasilien zu sichern, sind damit sehr gut. Schließlich hat der 30-Jährige satte 21 Punkte Vorsprung auf Vettel. „Der Nico ist wieder back on top. Man kann ihm nur gratulieren“, frohlockte TV-Experte und Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda.

„Das freut mich sehr, ich bin glücklich“, sagte Vorjahressieger Rosberg nach seiner 21. Karriere-Pole. „Die letzte Runde war aber hart am Limit.“ Der erste Platz sei die „beste Ausgangslage“ für den Grand Prix am Sonntag (17.00 Uhr/RTL und Sky). „Es wird ein spannendes Rennen“, beteuerte Rosberg.

Auf einen erneut verheißungsvollen Auftritt kann auch Hülkenberg setzen. Der Force-India-Pilot profitierte nach einer ohnehin starken Qualifikation von einer Strafversetzung gegen Williams-Mann Valtteri Bottas und geht als Fünfter ins Rennen. In Interlagos fühlt er sich offensichtlich wohl. Hier fuhr er immer in die Punkte, schnappte sich 2010 sogar eine Pole Position und führte 2012 den Grand Prix an.

Trotz des zweiten Platzes hofft Hamilton, endlich im Land seines Idols Ayrton Senna gewinnen zu können. „Es war gut heute, ich bin richtig glücklich mit dem Auto“, versicherte der Brite, der schon seit dem US-Rennen Ende Oktober als Weltmeister feststeht. Er will aber so gerne im neunten Anlauf auf dem Kurs in Interlagos gewinnen. „Meinen wichtigsten Job habe ich schon erledigt. Es ist aber trotzdem ein Ziel, hier zu gewinnen“, erklärte Hamilton.

Mehr als die Verfolger-Rolle hinter den Silberpfeilen bleibt Vettel nicht. „Mehr war nicht drin, das war unser Optimum“, resümierte der Heppenheimer, dessen Aussichten auf den Trostpreis Vize-WM getrübt sind. „Es dürfte dennoch wegen der Reifen interessant werden.“ Schließlich kamen so einige Piloten mit den Pneus nicht ganz zurecht. „Mercedes sieht ziemlich stark aus. Aber mit dem Auto, was wir haben, und mit Sebastian gibt es immer wieder schöne Überraschungen“, meinte Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene.

Eine kurze Qualifikation erlebte Fernando Alonso. In dieser schier unendlichen Pannen-Saison von McLaren-Honda musste der Spanier schon nach zehn Minuten seinen Wagen ohne gezeitete Runde abstellen und setzte sich dann erstmal in den Liegestuhl eines Streckenpostens. Für die Kameras hatte Alonso ein Zwinkern übrig; er schloss seine Augen und genoss bis zum Abtransport den Sonnenschein.

„Ich muss das nächste Mal ein bisschen mehr vorbereitet sein und die Sonnencreme mitnehmen“, scherzte er. Der Ärger war dennoch da. „Die Frustration ist schon groß, aber wir müssen daraus lernen.“ Zusammen mit Teamkollege Jenson Button, der die Qualifikation auch nur als 17. abschloss, enterte er später zum Vergnügen der brasilianischen Fans auch noch spaßeshalber das Siegerpodest und winkte vergnügt.