Spa. Mercedes-Pilot setzt sich im Training von Spa an die Spitze des Fahrerfelds. RTL und Sky verlängern Übertragung der Formel 1.

Vize-Weltmeister Nico Rosberg (Wiesbaden) ist im ersten Training zum Großen Preis von Belgien (Sonntag, 14 Uhr/RTL und Sky) die Bestzeit gefahren und hat damit im Mercedes-Duell mit Titelverteidiger Lewis Hamilton (Großbritannien) ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.

Rosberg, der in der WM-Wertung 21 Punkte Rückstand auf den zweimaligen Champion hat (181:202), lag auf der bei vielen Fahrern beliebten "Ardennen-Achterbahn" in 1:51,082 Minuten klar vor Hamilton (1:51,324). Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (Australien/1:51,373) war überraschend nah dran an den Silberpfeilen und lag direkt vor dem Ferrari-Duo mit Kimi Räikkönen (Finnland/1:51,478) und Sebastian Vettel (Heppenheim/1:51,866). Nico Hülkenberg (Emmerich/1:52,614) landete im Force India auf Platz zwölf.

Lotus-Pilot Pastor Maldonado (Venezuela) hatte nach rund einer Stunde für eine Rote Flagge gesorgt. Der 30-Jährige hatte die Kontrolle über seinen Boliden verloren und war in die Streckenbegrenzung gekracht.

Wissenswertes zum Spa-Rennen

Rekordsieger

Eine Legende vor der anderen: Michael Schumacher hat mit sechs Siegen knapp die Nase gegenüber Ayrton Senna vorn, der fünfmal triumphierte. Bemerkenswert: Zwischen 1985 und 2002 holten der Kerpener und der Brasilianer zusammen elf von 18 möglichen Siegen.

Schnellster

Den Streckenrekord hält Sebastian Vettel seit 2009. Der viermalige Weltmeister umkurvte die 7,004 km lange Strecke in den Ardennen in 1:47,263 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 235,070 km/h entspricht.

Wetter

Die Kälte und der Regen sind legendär, am Morgen darf's auch noch ein bisschen Nebel sein. Vor allem wenn es schüttet - und das passiert regelmäßig - wird die anspruchsvolle Strecke zur echten Herausforderung und trennt die Männer von den Mäusen.

Premiere I

Der erste Grand-Prix-Sieg von McLaren erreichte den Sieger erst mit Verspätung. Teamgründer Bruce McLaren fuhr 1968 über die Ziellinie - und dachte, er wäre Zweiter. Gefreut hatte er sich trotzdem. Noch größer wurde der Jubel allerdings, als ihm ein Mechaniker mit viel Geduld klar machen konnte, dass er gerade Geschichte geschrieben hatte.

Premiere II

Der Circuit de Spa-Francorchamps war auch der Startpunkt der erfolgreichsten Karriere in der Formel 1. Am 25. August 1991 kam Michael Schumacher wegen eines technischen Defekts zwar nur 500 Meter weit, doch die beeindruckenden Leistungen in Training und Qualifying sorgten dafür, dass der Kerpener fortan zum Formel-1-Zirkus gehörte.

Das Manöver

Was Mika Häkkinen 2000 im direkten Duell mit Michael Schumacher veranstaltete, gilt unter vielen Experten immer noch als das beste Überholmanöver der Geschichte. Der Finne schnappte sich den Führenden Schumacher bei der gemeinsamen Überrundung von Ricardo Zonta, als er rechts an Zonta vorbeizog und anschließend in der Kurve Les Combes Schumacher ausbremste.

Der fliegende Franzose

Nur mit viel Glück entging die Formel 1 im Jahr 2012 einer Katastrophe, als Romain Grosjean sich nach einem ungestümen Manöver am Start überschlug und nur einen halben Meter von Fernando Alonsos Kopf entfernt auf dessen Ferrari krachte. Der Spanier, der zu diesem Zeitpunkt die WM-Wertung anführte, musste den Titel letztlich mit drei Punkten Rückstand Sebastian Vettel überlassen. "Einen Titel verloren, aber ein Leben gewonnen" freut sich der Spanier trotzdem immer noch über sein großes Glück.

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RTL und Sky verlängern bis 2017

Derweil ist nun klar, dass die Fernsehsender RTL und Sky auch 2016 und 2017 die Formel 1 in die deutschen Wohnzimmer bringen. Das gaben der Kölner Privatsender und der Pay-TV-Sender aus Unterföhring am Freitagmittag in Spa bekannt.

Die Formel 1 hat Tradition bei RTL: Bereits von 1984 bis 1988 zeigte der Sender die Rennen. Nach einer Unterbrechung stieg RTL am 7. Juli 1991 mit dem Großen Preis von Frankreich wieder in die Königsklasse ein. Sky überträgt seit 1996 die Rennen von Sebastian Vettel und Co.

In den letzten Jahren waren die Einschaltquoten bei RTL immer weiter gesunken und lagen mit unter fünf Millionen nur noch bei rund der Hälfte aus den Hochzeiten, als Michael Schumacher zu Beginn des Jahrtausends mit Ferrari Siege und Titel sammelte.

"Wir sind glücklich, zwei weitere intensive Formel-1-Jahre bei RTL übertragen zu dürfen. Insbesondere die letzten beiden Rennen haben unsere Einschätzung nochmals untermauert, dass die Formel 1 durch ihre Unberechenbarkeit immer wieder echte TV-Highlights garantiert", sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe. Nach Informationen der Bild-Zeitung lässt sich RTL die Rechte rund 25 Millionen Euro pro Jahr kosten.